Die Folgen eines "Unfalls"... spannende Unterhaltung
Bewertet mit 4.5 Sternen
Jesse Bergs Leben gerät durcheinander, als seine Tochter Isa entführt und seine Ex-Frau Sandra ermordet wird. In Isas Kinderzimmer steht der Satz: "Du hast sie nicht verdient." Als Jesse versucht Isa auf ihrem Handy zu erreichen, sagt sie ihm, dass er keine Polizei einschalten darf, sonst stirbt sie. Er soll sie vergessen. Zusammen mit Jule, einer Freundin und Arbeitskollegin von Sandra, versucht er dem Entführer auf die Spur zu kommen. Es kann nur mit seiner Vergangenheit zusammenhängen, in der Jesse als Jugendlicher im Internat und Heim Adlershof war...
Der Prolog, in dem Jesse entführt und in eine Grube geworfen wird, fängt schon spannend an, da Jesse es geschafft haben muss trotzdem zu überleben. Marc Raabe erzählt einmal in der Gegenwart von Jesse und seiner Tochter, von Artur, dem ehemaligen Heimleiter und in Rückblicken in die 80er Jahre, in denen Jesses Zeit mit seinem trinkendem Vater und der Zeit im Heim beschrieben wird. Es lässt sich wunderbar flüssig, leicht verständlich und in einem Rutsch lesen. Die Kapitel sind nicht zu lang und enden öfters mit einem kleinen Cliffhanger.
Anfangs konnte ich die Rückblicke nicht so wirklich einordnen. Um welche Gedächtnislücken geht es bei Jesse? Was war in der Vergangenheit passiert? Wer hat Jesse damals entführt?
Ich wurde durch die Rückblicke eher immer verwirrter. Zwar fragte ich mich laufend wie alles zusammenhängt und vor allem wie die Lösung aussehen soll, aber die Spannung wurde dadurch in meinen Augen etwas gebremst.
Dafür ging es im letzten Drittel des Buches Schlag auf Schlag. Jeder Verdächtige, den ich mal vermutet hatte, schied aus. Marc Raabe hat viele falsche Fährten gelegt. Zum Ende hin fieberte ich nur so der Auflösung entgegen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Tja und die Auflösung war im Nachhinein einfach nur logisch. Die Rückblicke am Anfang des Buches machten nun Sinn, es passte alles. Es konnte nur so sein.
Wer Marc Raabe kennt, wird an diesem Buch seine Lesefreude haben.