Rezension

Die Giftmischerin

Die Giftmischerin - Bettina Szrama

Die Giftmischerin
von Bettina Szrama

Bewertet mit 4 Sternen

Gesche Margarethe Gottfried wurde 1785 in Bremen geboren; 1831 wurde sie hingerichtet. Gesche hat nachweislich mindestens 15 Menschen mit Arsen vergiftet, darunter ihre Eltern, ihren Ehemann und ihre Kinder. Wie kann ein Mensch so etwas tun; was sind die Beweggründe? Und wie kann es sein, dass niemand etwas gemerkt hat? Im Gegenteil wurde Gesche zu Lebzeiten sogar als „Der Engel von Bremen“ betitelt, weil sie sich so aufopferungsvoll um die Kranken und Hilfebedürftigen gekümmert hat.
In dem Buch „Die Giftmörderin“ hat die Autorin Bettina Szrama das Leben von Gesche Gottfried in Romanform aufgeschrieben. Beginnend mit der Geburt von Gesche und endend mit ihrem Tod werden ihr Leben und ihre Taten beschrieben, was für mich zum Teil sehr beklemmend zu lesen war. Die Leiden der Opfer werden recht genau geschildert, und da diese Taten auf Fakten beruhen und nicht wie bei anderen Romanen Fiktion sind, kommt ein Gefühl von Entsetzen auf.
Dabei wird Gesche im Roman nicht nur als Monster beschrieben, sondern durchaus auch als Frau mit Gefühlen. Mit jedem weiteren Mord jedoch scheint sie Schuldgefühle, Gewissen und Reuegefühle zu verlieren und stattdessen sogar Freude am Töten zu gewinnen.
Gesche und ihre Taten stehen hier ganz klar im Vordergrund der Geschichte. Über ihr Umfeld erfährt man kaum etwas, und die Nebenfiguren bleiben etwas blass.
Der Schreibstil ist zum Teil etwas altmodisch und fordert konzentriertes Lesen.
Dennoch kann ich das Buch mit vier Sternen bewerten, denn ich fand die Geschichte von Gesche sehr fesselnd und spannend und habe das Buch sehr gerne gelesen.