Rezension

Die Lebenslüge

Der Schacherzähler -

Der Schacherzähler
von Judith Pinnow

Bewertet mit 5 Sternen

Oldman ist einsam. Er geht jeden Tag in den Park, setzt sich an einen Tisch unter einem Kastanienbaum, beobachtet die Skater und spielt Schach gegen einen imaginären Gegner.

 

Janne ist ein lebhafter 9 jähriger Junge, der auf der Halfpipe seine angestaute Energie vom Schulvormittag abarbeitet.

 

Eines Tages entdeckt er den alten Mann mit seinem Schachbrett und wird davon magisch angezogen.

 

Das Cover erinnerte mich an das Buch „Der Buchspazierer“ das ich vor wenigen Wochen als Hörbuch durchsuchtet habe. Da mich das Hörbuch so begeistert hat, erhoffte ich mir von dieser Geschichte zwischen Jung und Alt Ähnliches. Ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht.

 

Super fand ich, wie Malu mit ihrem Janne umging und ihn immer vor der Lehrerin verteidigte, die ihn als Systemsprenger sah.

Die Verbindung zwischen Janne und dem alten Mann ist eine ganz besondere, von der jeder der beiden stark profitiert.

 

Gut gefallen hat mir außerdem das Leben im Blue Hour, Hinnerks Café in Bad Altbach, indem Malu arbeitet. Süße Szenen von Stammgästen werden berichtet, so dass man als Leser das Gefühl hat es sei alles eine große Familie.

 

Und doch hütet so mancher ein Geheimnis, eine Lebenslüge sogar.

 

Es war schön mitzulesen, wie Malu und Janne langsam entspannten, nur weil sie nicht immer nur negative Rückmeldungen bekamen, sondern da Menschen waren, die Janne so annehmen konnten wie er war.

 

Verständnis und Akzeptanz, das wünsche ich mir für die Inklusion, die wir uns doch auf die Fahnen geschrieben haben. Leider ist unser Schulsystem noch weit davon entfernt.

 

Ich habe das Buch in zwei Tagen gelesen und das heißt schon was, da ich kein Schnellleser bin.