Rezension

Die Schimären von Australien

Papier & Blut -

Papier & Blut
von Kevin Hearne

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext:

Der Schotte Al MacBharrais hat ein einzigartiges Talent. Er kann mit Tinte und Papier mäch­tige magi­sche Sie­gel schaf­fen, die wie Zau­ber­sprüche wirken. Eigent­lich möchte er in Ruhe­stand und vor­her einen Nach­folger aus­bil­den. Nur hat die­ser ein­fache Wunsch schon sieben Leben gekostet.

So einzigartig Al MacBharais ist, er gehört einem globalen Netz­werk von Sie­gel­magiern an. Vor allem aber hat Al ein schau­der­haftes Pro­blem, das ihn zu ver­fol­gen scheint: Wie­der ein­mal ist ein Lehr­ling von ihm ver­schwun­den. Der Fall führt ihn nach Aus­tralien. Als sein Weg von immer mehr Leichen gesäumt wird, ist Al froh, dass er Unter­stützung von Nadia, einer fabel­haften Nah­kämpferin, und von Buck Foi, dem whisky­trinken­den Hob­goblin bekommt. Und dann taucht auch noch eine Druide Namens Atticus mit seinem Hund Oberon auf.

 

Rezension:

Als der schottische Siegelmagier Al MacBharrais einen Hilferuf vom Lehrling der australischen Siegelmagierin erhält, denkt er zunächst an eine Falle. Seine Nachforschungen bestätigen allerdings, dass sowohl die australische Siegelmagierin als auch ihre chinesische Kollegin im Outback verschollen sind. Zusammen mit seinem Lehrling, dem Hobgoblin Buck Foi, macht er sich auf den Weg nach Down Under. Auf ihrer Suche, bei der sie auch der Eiserne Druide Atticus begleitet, stolpern sie über zahlreiche Laichen.

Kevin Hearnes Urban-Fantasy-Rehe „Die Chronik des Siegel­magiers“ gehört zu denen, bei denen mir Band 1 ent­gangen ist. Das stört aller­dings kaum, da es in die­sem Band zum einen ein „Was bis­her geschah“ gibt und zum anderen auch im eigent­lichen Text auf alles Wich­tige ein­ge­gangen wird. Den Hinter­grund der Ge­schichte bildet eine Gruppe Sie­gel­magier, die über die ganze Welt ver­teilt lebt und dafür zu­stän­dig ist, das fried­liche Zusam­men­leben zwi­schen den diver­sen Göt­tern, Dämo­nen und nor­malen Men­schen sicher­zu­stellen. Aller­dings ist die Hand­lung doch recht ein­fach gestrickt. Zu­dem wird die eigent­liche Ge­schichte immer wie­der von unab­hängi­gen Ge­schichten unter­brochen, die ein­zelne Charak­tere aus ihrer jewei­ligen Ver­gangen­heit erzäh­len. Da diese so gut wie kei­nen Zu­sam­men­hang mit dem eigent­lichen Ge­sche­hen haben, könnte man fast zu dem Ein­druck gelangen, dass das Aben­teuer in Aus­tralien nicht auf die erfor­der­liche Min­dest­länge kam und der Autor das Buch auf diese Weise ‚ver­längern‘ wollte. Dass ein Charak­ter über das gesamte Buch hin­weg immer mit ihrem voll­stän­digen ‚Namen‘ „Gladys, die schon viel Scheiße erlebt hat“ genannt wird, wirkt spä­tes­tens nach der 3. Erwäh­nung auch nicht mehr lustig.

Der Autor nutzt seinen Protagonisten Al MacBharrais als Ich-Erzäh­ler. Auch wenn das eigent­liche Aben­teuer für Urban-Fan­tasy-Fans durch­aus seinen Reiz hat, wirkt die Um­set­zung doch nicht opti­mal. Zumin­dest bei mit hält sich die Vor­freude auf einen wei­teren Band in Gren­zen. Zudem wurde der Klap­pen­text offen­sicht­lich von jeman­den ver­fasst, der das Buch gar nicht gele­sen hat. Es ist näm­lich kein Lehr­ling MacBharrais’ ver­schwun­den, son­dern Kol­legin­nen von ihm.

 

Fazit:

Manchmal ist weniger mehr. Hätte man diesen Roman auf die Haupt­hand­lung kon­zen­triert und als Novelle ver­öffent­licht, wäre er sicher besser.

 

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