Rezension

Die Schrift

Die Schrift -

Die Schrift
von Elias Haller

Bewertet mit 4 Sternen

Mit „Die Schrift“ hat Elias Haller einen weiteren Thriller geschrieben, bei dem der Ermittler Arne Stiller als Protagonist agiert. Dieser ist der 5. Band der Reihe, jedoch lässt sich das Buch auch ohne Schwierigkeiten lesen, auch wenn man noch kein weiteres Werk aus dieser Thriller-Reihe gelesen hat.

 

Klappentext:

Sobald er fertig ist mit seinen Opfern, bleiben nur noch Schmerzen und seine Schrift. Wer sie entschlüsselt, erkennt, was er will. Für die Prostituierte Lena Karasek wird der Anruf eines vermeintlichen Kunden zum Albtraum. Nackt und gefesselt findet sie sich bald in der Gewalt eines Psychopathen wieder. Zwar ist dieser an ihrem Körper interessiert, jedoch auf eine unvorstellbar grausame Weise. Für die Dresdner Polizei scheint dem Vermisstenfall ein Streit im Milieu vorausgegangen zu sein. Doch diese Annahme erweist sich als falsch, denn Karasek taucht wieder auf – verstümmelt und mit einem rätselhaften Tattoo versehen. Für den Kryptologen Arne Stiller stellt sich der Fall nicht nur als außerordentlich widerwärtig, sondern auch als extrem kompliziert heraus. Denn der Täter hat seine Geheimbotschaft in mehrere Puzzleteile zerlegt. Schnell wird Stiller klar, dass er ganz am Anfang einer Serie von Verbrechen steht.

 

Ich habe schon ein paar Bücher aus der Feder von Elias Haller gelesen und bisher wurde ich nie enttäuscht. Leider habe ich die Reihe nicht konsequent der Reihe nach gelesen, dennoch habe ich mich sehr auf ein weiteres Buch von Haller gefreut und wurde nicht enttäuscht.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und sorgt dafür, dass sich das Buch flüssig und zügig lesen lässt. Man wird sofort mitten in das Geschehen hineingezogen und als Leser möchte man einfach nur wissen, wie all dies zusammenhängt und was hinter diesen Taten steckt. Dieser Thriller wird in kurzen, knappen Kapiteln erzählt. Dies sorgt für zusätzlich Tempo- rasant wird die Handlung vorangetrieben, sodass regelrecht ein Sog entsteht. Der Thriller entwickelt sich zum Pageturner. Spannend werden die Taten erzählt und man bekommt immer ein paar Häppchen hingeworfen. Langsam erkennt man ein paar Zusammenhänge, man rätselt mit und fragt sich, welche Ereignisse zu solchen schlimmen Taten geführt haben. Insgesamt konnte mich der Fall überzeugen, es werden ein paar interessante Facetten eingebracht. Auf vielseitige Art wird Spannung erzeugt, die Seiten fliegen nur so dahin und man möchte einfach nur wissen, wie dieser Fall geklärt wird. Dabei sollte man sich im Klaren sein, dass dies kein Thriller für schwache Nerven ist. In diesem Werk gibt es ein paar brutale und teilweise blutige Szenen.

Auch wird „Die Schrift“ aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Dadurch bekommt man einen vielseitigen und umfangreichen Einblick in das Geschehen. Was mir persönlich gut gefallen hat sind die Kapitel, welche aus der Sicht des Täters erzählt werden. Dadurch bekommt man Einblicke in seine Gedankenwelt und auch dessen Vergangenheit wird beleuchtet. Man kann seine Tat besser nachvollziehen, auch wenn man sie natürlich nicht gutheißt. Was ich persönlich etwas schade fand, dass die Ermittlungsarbeiten hier etwas in den Hintergrund gerückt wurden. Stellenweise gab es ein paar Passagen zur Kryptologie, welche ich auch sehr interessant fand. Dennoch war mir persönlich die Hintergrundarbeit oder allgemein die Ermittlungen nicht so präsent. Zum Teil kamen mir manche Erkenntnisse zu plötzlich, nicht jeden Fortschritt in der Tätersuche empfand ich als nachvollziehbar.

Überzeugen konnten mich auch die Protagonisten Arne Stiller und dessen Assistentin Inge. Diese haben sich im Verlauf der Reihe weiterentwickelt und es hat mir Spaß gemacht, diese Entwicklung mitzuverfolgen. Allesamt waren sie authentisch und facettenreich dargestellt. Gebannt habe ich ihre Handlungen und auch Gedanken gelesen, habe um sie gebangt oder mitgefiebert. Ein kleiner Kritikpunkt von meiner Seite ist hier jedoch die ständigen Erwähnungen von Stiller seinen religiösen Ansichten. Mir persönlich wurden sie zu oft in die Handlung eingebunden, wurden zu oft erwähnt und nicht ganz konnte ich diese Ansichten nachvollziehen. Bei mir haben sie teilweise dazu geführt, dass ich aus den Lesefluss gebracht wurde. Hier wäre meiner Meinung nach weniger mehr gewesen.

 

Insgesamt konnte mich Elias Haller mit seinem Thriller „Die Schrift“ gut unterhalten. Ein temporeicher, actiongeladener und stellenweise blutiger Fall, der sich regelrecht zum Pageturner entwickelt. Gebannt habe ich den Kriminalfall mit Arne Stiller verfolgt. Aufgrund von ein paar kleinen Kritikpunkten möchte ich 4 Sterne vergeben.