Rezension

Die Seiten flogen nur so dahin!

Saving Grace - Bis dein Tod uns scheidet
von B. A. Paris

"Und man ließt, bis man den Paukenschlag bereits kommen sieht und komplett überrascht wird, wenn was völlig unerwartetes passiert. Ich finde, dass genau das "Saving Grace" ausmacht!"

Inhalt:
Das Buch ist wirklich hübsch und interessant anzusehen, was auch dazu beigetragen hat mich neugierig zu machen. Allein der Klappentext ist sehr spannend und ich musste später auch erfahren, dass es hätte keinen besseren, passenderen zu dem Buch geben könnte.

Meine Meinung:
Die Kapitel sind schlicht gestaltet. Sie wechseln regelmäßig in die Vergangenheit und Gegenwart. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und man ließt sich nur durch die Sicht von Grace durch die Geschichte.
Der Schreibstil ist sehr gut. Man kommt gut durch das Buch, weil der Schreibstil sehr flüssig ist. Nicht zu viele Details, aber auch nicht zu wenig.
Die Geschichte startet bei einem Abendessen in der Gegenwart, welches die Protagonisten Jack Angel und Grace Angel geben. Auch dabei sind die Nebencharaktere, von denen später einige noch wichtig werden. Kleinigkeiten machen hier auf die ernste Situation von Grace aufmerksam, die aber am Anfang noch sehr unauffällig sind, dass man sie nicht unbedingt beim lesen bemerkt.
Ich konnte mich gut mit Grace auseinandersetzen. Bis auf zwei Entscheidungen, die sie trifft, konnte ich ihr Handeln nachvollziehen und mit ihr mitfiebern. Dieser Charakter wirkt nicht nervig oder naiv, wie es bei solchen Geschichten schnell mal passieren könnte. 
Jack war mir logischerweise von Anfang an unsympathisch. Das schiebe ich aber einfach auf die Tatsache, dass er bereits im Klappentext zum Bösewicht  erklärt wird. Am Anfang wirkt er noch durchaus sympathisch und würde man das bevorstehende Unheil nicht bereits erwarten, würde man sich als Leser in ihn verlieben.
Die in der Vergangenheit verfassten Kapitel folgen immer abwechselnd nach einem Kapitel aus der Gegenwart. Die Vergangenheit liegt in dieser Geschichte am Anfang ungefähr ein einhalb Jahre zurück und spult immer weiter vor bis man am Ende der Geschichte sich kurz vor der Gegenwart befindet. In der vergangen Sicht wird das Kennenlernen von Jack und Grace beschrieben. Auch die Hochzeit, die besagten Flitterwochen und mehr kommen hier vor, die sehr wichtig sind, um die Gegenwart zu verstehen, vorallem um die Geschichte von Grace´ kleiner Schwester Millie zu verstehen. Diese hat nämlich das Down Syndrom. Das mag verwirrend klingen, aber das ist es gar nicht. Es gibt bloß einen Nachteil: Die Spannung des Buches in Mischung mit dem flüssigen Scheibstil, führen dazu, dass man nicht mehr darauf achtet, in welches Kapitel man sich befindet, weshalb ich manchmal mitten im Kapitel abbrechen musste, um zu schauen, ob ich mich gerade in der Gegenwart oder Vergangenheit befand. Ich bin aber der Meinung, dass das nichts Negatives sein kann.
Ohne zu spoilern kann ich sagen, dass der Nebencharakter Esther mir am Anfang sehr unsympathisch war. Neben Diane, Rufus und weiteren Nebencharakteren konnte ich sie zuerst am wenigsten leiden. Trotz dieser Abneigung hat es B.A. Paris geschafft sie zu meinem zweitliebsten Charakter in dieser Geschichte zu machen. Mehr kann ich leider nicht dazu sagen, denn sonst besteht Spoilergefahr.
Im Laufe der Seiten, die übrigens nur so dahinflogen, wird man darauf vorbereitet, dass es später ungemütlich wird. Die Spannung steigt und man fragt sich, wann denn es denn nun endlich losgeht. Und man ließt, bis man den Paukenschlag bereits kommen sieht und komplett überrascht wird, wenn was völlig unerwartetes passiert. Ich finde, dass genau das "Saving Grace" ausmacht!
Das Ende ist nicht wie ich es erwartet habe. Es hat mich dermaßen zum nachdenken gebracht, dass ich mich zuerst nicht trennen konnte. Die Hauptfrage, die ich mir gestellt habe und immernoch stelle ist; Wie weit gehen Menschen, nur um sich selbst zu schützen?

Fazit:
Grob zusammengefasst ist "Saving Grace - Bis dein Tod uns scheidet" eine klare Empfehlung von mir, die starke Nerven haben, was Familie und Freunde betrifft, denn hier wird es oft sehr schmerzhaft für das Herz, wenn man ein sehr mitfühlender Leser ist. Gegen den Schreibstil ist nicht einzuwenden und die Idee wurde auch sehr gut umgesetzt.

Danke an den blanvalet Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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