Rezension

Die Suche nach dem sagenhaften Schatz geht weiter.

Der Hort der Gepiden
von Ulla Puntschart

Bewertet mit 4 Sternen

Das 2. Buch setzt mit seiner Handlung unmittelbar am Ende des 1. Buches ein. Dankeswerterweise hat die Autorin der Geschichte eine sehr gute Zusammenfassung voran gestellt, so dass man sich gut zurecht findet, ohne den 1. Band unbedingt zu kennen.
Die einzelnen Handlungsstränge lassen nun immer mehr Verknüpfungen erkennen. Vieles, was im 1. Band ohne Zusammenhang erschien, bekommt nun einen tieferen Sinn. Die Geschichte ist wie ein Puzzle, bei dem immer mehr Teile an ihren richtigen Platz fallen, um ein großes Ganzes zu enthüllen.
So erfährt man, dass Notker aktiv am Verschwinden des Statthalters Longinius beteiligt war und wohl mehr über den Schatz weiß, als er zugibt. Spannend auch die Geschehnisse um den Centurio Valentin, der erst in einen Hinterhalt gerät und sich als Versager fühlt, um dann im Triumph mit einem Schatz- nicht der gesuchte - in das Lager des Heerführers Comentiolos zurück zu kehren. Und Vater Marjan war wohl nicht immer der fromme Einsiedler, als den ihn jetzt alle kennen. Welche Rolle spielt er, bei dem sich plötzlich alle Wege zu treffen scheinen ? 
Mir hat das Buch gut gefallen. Interessant waren erneut  die historischen Fakten, aus einer Zeit, die mir nicht im Bewusstsein war. Die Geschichte im engeren Sinne aber, in der es um Liebe, Verrat, Machtstreben und Habgier geht, hätte in jeder zeit spielen können, da diese schon immer die Triebfedern für menschliches Handeln waren. Dadurch, dass man weitere Einzelheiten aus der Vergangenheit der Mitglieder der Reisegruppe um Unna und Notker erfährt, bekamen die Figuren für mich mehr Persönlichkeit und ich konnte mich mehr mit ihnen identifizieren. Gut gefallen hat mir der Schluss.  Hier wurden zu einzelnen Figuren Informationen zu ihrem weiteren Schicksal gegeben. Besonders gelungen fand ich dabei die Geschichte von Antonios.
Alles in allem war es ein unterhaltsamer Ausflug in die Geschichte.