Rezension

Die Toten von der Falkner Alm

Die Toten von der Falkneralm - Miroslav Nemec

Die Toten von der Falkneralm
von Miroslav Nemec

Bewertet mit 5 Sternen

Miroslav Nemec ist in diesem Krimi nicht nur der Autor, sondern gleichzeitig der Protagonist. Die Grundsituation ist knapp erzählt: Eigentlich sollte Nemec im Rahmen des "Mörderischen Wochenendes" auf der "Falkneralm" eine Krimi-Lesung abhalten. Bevor es jedoch dazu kommen kann, kommt es zu einer Reihe merkwürdiger Todesfälle - angebliche Unfälle, deren ungewöhnliche Häufung Nemec jedoch zu Gedanken über potentielle Morde und erste Ermittlungen anregt. Dieses Mal ganz als er selbst, ganz ohne Drehbuch. Und natürlich mit echten Leichen. Wer einen Krimi erwartet, ist nicht wirklich gut bedient, trotzdem ist das Lesen eine kurzweilige Angelegenheit. Die Morde werden eher so nebenbei ohne große Ermittlungen oder Verdächtigen geklärt. Stattdessen erfährt man so einiges aus dem Leben des Schauspielers. Ich fand es witzig, wenn er als 'Kommissar schlechthin' doch bitte die Ermittlungen übernehmen soll. Doch mit jeder Seite wurde es mir zu viel 'wie reagieren Menschen wenn sie mich, Miroslav Nemec, treffen'. Aussagen über Kindheit, Familie, Ausbildung, Kollegen, Tatortdrehs und wie Frauen ihn anflirten, passen besser in eine Biografie. Mit seinem "ersten Fall" hat mich Miroslav Nemec als Autor überzeugt. "Die Toten von der Falkneralm" ist ein ruhiger, solider Krimi
mit Spannung und einem Schuss Humor, der kurzweilige Unterhaltung bietet.
Dass der Autor selbst zum Protagonisten wurde ist ungewöhnlich, verleiht dem Buch einen gewissen Charme und ich finde,
die Umsetzung dieser Idee ist durchaus gelungen.