Rezension

Die Verwirrungen des Zöglings James

Ich gegen Osborne - Joey Goebel

Ich gegen Osborne
von Joey Goebel

Bewertet mit 3 Sternen

Ich berichte hier, wie schon angedeutet, über ein Buch, das mich irgendwie an die "Verwirrungen des Zöglings Törleß" erinnert hat. Goebel stellt eindrücklich dar, wie das Leben als Heranwachsender gerade im Schulalltag von Mobbing oder Ausgrenzung geprägt sein kann. Interessanterweise ist der Protagonist jedoch gar nicht unbedingt das Mobbingopfer, als welches er sich teilweise zu sehen scheint, sondern eher ein Unikat, das von den Mitschülern als solches auch respektiert wird. 

James ist eine Figur, die nicht jeder lieben wird, aber ich denke, das ist auch nicht der Gedanke des Buches. Irgendwie ist man zwiegespalten im Leseprozess und schließlich ist die Figur es selbst oft genug. 

Mit hat vor allem die Idee mit James' Roman gefallen, der sehr interessant war und so einige Verwicklungen auslöst. Nicht alle seiner Gedanken kann ich immer nachvollziehen, aber sie stellen gut das Seelenleben eines etwas anderen Jugendlichen dar.

Vor allem hat das Buch auch viele humorvolle Seiten und sehr intelligente Aussprüche. Teilweise finde ich persönlich allerdings die Sexualität etwas zu bedeutend dargestellt, bzw. scheint es so, dass Goebel mit besonders drastischen Formulierungen schockieren will. Dass das ganze Buch an einem einzigen Tag spielt, finde ich einerseits interessant, aber nach einiger Zeit auch etwas ermüdend. Irgendwie ein sehr interessantes Buch, aber ein bisschen ungewöhnlich bleibt es doch ;)