Rezension

Die Waringham-Saga Teil 2

Die Hüter der Rose - Rebecca Gablé

Die Hüter der Rose
von Rebecca Gablé

Bewertet mit 5 Sternen

Die Hüter der Rose (1413-1442)

Die Familiengeschichte geht weiter!

Auch hier können sich die Leser auf die bewährte Tradition von Rebecca Gablé verlassen: Intrigen, Missverständnisse, Kämpfe usw. usw.

Es ist gar nicht so einfach, die komplexen Ereignisse kurz und prägnant darzustellen.

Im Mittelpunkt steht diesmal der dreizehnjährige John of Waringham, Robins und Blanches jüngster Sohn. Durch ein Missverständnis glaubt John, dass er von seinem Vater für den geistlichen Stand vorgesehen ist. Er rebelliert und verschwindet an den Hof König Henry V. (Ja, hier heißen schon wieder alle „Henry“ und/oder „John“. Die Autorin kann nichts dafür!). John schließt Freundschaft mit Somerset.

Gemeinsam mit seinen Halbbrüdern Edward (Earl of Burton), Raymond und Mortimer, dem Waliser Owen Tudor sowie seinem Intimfeind Arthur Scrope, ziehen John und Somerset für England nach Frankreich in den Krieg. Es ist die Zeit des sogenannten „100-jährigen Kriegs“, der, abhängig vom jeweiligen Herrscher und den leeren Kassen, manchmal stärker oder schwächer tobt. Die Truppe deckt ein Komplott gegen Henry V auf. Nach der Schlacht von Schlacht von Azincourt empfängt John den Ritterschlag, Robin, der Earl of Warinham stirbt.

Raymond wird Earl of Waringham. John, Somerset und Owen Tudor sind ein eingespieltes und gefährliches Trio. Sie ziehen nach Frankreich in die Schlacht. Als John mit einer Botschaft zum Herzog von Burgund, einem potentiellen Verbündeten Englands, reitet, wird er von Victor de Chinon, einem der Besiegten von Azincourt, gefangengenommen.

Nach einer gewagten Befreiungsaktion muss John, als Geisel der französischen Königsfamilie in Frankreich bleiben. Er soll Katherine de Valois, Harrys zukünftiger Königin, Englisch beibringen.

Dann endlich darf er nach England zurückkehren. Um das Chaos und die Intrigen weiterzuspinnen verlieben sich Owen (in die junge Königin), heiratet John heimlich Juliana of Wolvesey (die eigentlich Arthur Scrope als Gemahlin zugedacht war) und Raymond Eugénie de Blamont, eine Hofdame von Katherine de Valois. Sie war eigentlich für John bestimmt.

Wieder ein Grund mehr, sich intern zu bekriegen!

Doch auch der Krieg mit Frankreich geht weiter. Das Kriegsglück verlässt die Engländer. Harrys Bruder fällt im Kampf, ein wenig später stirbt der König selbst an der Ruhr. Katherine hat zuvor den ersehnten Thronfolger Henry (eh klar) zur Welt gebracht. John wird dessen Erzieher.

Nach Harrys Tod scheint der Thron für Owen Tudor frei zu sein. Katherine und Owen werden ein Paar und gründen damit die „Tudor-Dynastie“. Sie haben drei Kinder (Edmund, Jasper und Owen) miteinander.

Bis zur Volljährigkeit Henrys wird England von verschiedenen Regenten regiert, die allesamt nur ihr eigenes Wohl vor Augen haben. John wird nach Waringham verbannt.

Nach Katherines Tod ist Owen depressiv 

Johns Frau Juliana bringt gesunde Zwillinge, Blanche und Julian, zur Welt, die im Buch „Spiel der Könige“ die Hauptrollen spielen werden.

Raymonds Sohn Robert macht inzwischen gemeinsame Sache mit Humphrey of Gloucester. Er berichtet auch dessen Frau Eleanor von der Existenz der Tudor-Brüder.

Gloucester spinnt weitere Intrigen. Die eine betrifft Owen, dessen heimliche Hochzeit mit Katherine dem englischen Parlament widerspricht und als Hochverrat eingestuft werden könnte. Henry begnadigt Owen. Gloucester lässt ihn im Newgate-Gefängnis inhaftieren, aus dem ich John befreit.

Die zweite Intrige betrifft natürlich wieder einmal John. Er soll durch teuflische Riten der Eleanor Cobham geopfert werden. Ziel ist es Henry zu stürzen. Beides kann vereitelt werden. Nach Eleanors Prozess wird Humphrey of Gloucester vom Hofe verbannt.

Wie schon im ersten Band wird gekämpft, intrigiert, gemordet und fleißig gestorben.

Die Autorin lässt das Mittelalter in all seiner Pracht und Grausamkeit bunt und opulent wieder auferstehen.

Ich habe jede Zeile genossen.