Rezension

Die Welt ist schön

Freitags in der Faulen Kobra
von Stefan Nink

Bewertet mit 5 Sternen

Und da sind sie wieder, die alten Bekannten und üblichen Verdächtigen.
Allerdings geht es diesmal nicht ganz so slapstickartig zu, dafür weist dieses Buch allerdings eine ganz andere Qualität auf: eine kleine Unterweisung in die letzte Fahrt des James Cook. Dieser blieb für mich allerdings ein wenig blass, was der Liebe zur Geschichte jedoch keinen Abbruch tut. Interessant ist der Ausflug in die Historie allemal. Und die Verbindung zu den aktuellen Geschehnissen sowieso.

Da es diesmal fast ausnahmslos zu ‚Traumzielen’ geht, bleibt dem Autor genug Raum, um ein ganz bestimmtes Gefühl zu vermitteln, das mich sehr berührt hat. Die Schönheit dieser Welt, die man oft übersieht, bis sie einem geradezu ins Gesicht springt, das hat Stefan Nink wunderschön ausformuliert und sehr plastisch beschrieben. Das Kopfkino lief dabei auf Hochtouren und so wurde die Lektüre zu einem Kurzurlaub für die Seele. Ich fand das wunderschön und sehr anregend.
Das damit verbundene Fernweh war allerdings etwas frustrierend.

Auch in diesem zweiten Teil rund um die Abenteuer des Siebeneisens gibt es ein paar running-gags, teilweise aus dem ersten übernommen, teilweise neu, und ich muss zugeben, dass mir diese ‚Technik’ sehr gut gefällt. Der Wiedererkennungswert ist einfach toll und manchmal erwartet man schon die Erwähnung.

Stefan Nink schreibt einfach genial, wortgewaltig, ausdrucksstark und so, dass man sich als Leser wirklich persönlich angesprochen fühlt (ohne es tatsächlich zu sein) und irgendwie ‚live’ dabei ist. Und es selbst erleben will – Entschuldigung, mir gehen diese Vögel von Tonga nicht aus dem Kopf und ich grinse allein bei dem Gedanken schon vor mich hin.
Außerdem packt der Autor so viele Hintergrundinformationen in diese Geschichte, dass mein Jäger- und Sammlergedächtnis wohlig aufstöhnte.

Fazit?
Eine wundervolle Fortsetzung, ein toller Reiseroman und ein schöner Blick auf und in die Welt, in der wir leben.