Rezension

Die Wikingersklavin

Die Wikingersklavin - Sabine Wassermann

Die Wikingersklavin
von Sabine Wassermann

Bewertet mit 5 Sternen

Sophia, eine junge Frau die geraubt und als Sklavin verkauft wurde. Askell ein Nordmann, der sie kauft und mitnimmt  in seine Heimat. Für Sophia beginnt ein völlig neues Leben als Sklavin. Es ist das Jahr 1066 in Haithabu als ihre Geschichte begann.

Der Erzählstil von Frau Wassermann ist leicht und flüssig zu lesen, vielleicht ein klein wenig düster. Aber der Zeit angepasst und vor allem dem Schicksal der Protagonisten angepasst. Sie hat das traurige Schicksal von Sophia gut vermittelt und es fiel leicht mit ihr mitzufühlen. Sie erzählt hier aber nicht nur von Sophia und von Askell, wie sie sich langsam annähern und aneinander gewöhnen und wie Sophia mit ihr Dasein als Sklavin zurechtkommt, sondern auch von der Zeit. So erfährt der Leser wie es damals in Norwegen zu ging, wie die Menschen lebten, von ihrem Glauben an die alten Götter, von der Christianisierung  und vor allem was in ihrem Nachbarland England im Jahre 1066 geschah und wie die Wikinger darin verwickelt waren.

Die Protagonisten dieser Geschichte sind gut ausgearbeitet worden, sie haben Ecken und Kanten. Die sie mal sympathisch wirken lassen und manchmal möchte man beim Lesen auch mal dazwischen gehen. Der bildhafte Erzählstil der Autorin trägt dazu bei, dass man beim Lesen schnell Bilder und Szenen vor Augen hat. Sophias Schicksal berührt aber auch das ihres Herren Askell ist bewegend. Das Geheimnis seines Lebens bleibt lange im Dunkeln und lädt förmlich dazu ein mitzufiebern und zu raten, was ihm in seinem Leben alles wiederfahren ist und warum. Jedenfalls ging es mir so.

Die eine oder andere Szene war vielleicht ein bisschen kurz und einige lose Fäden fügen sich nur allzu schnell zusammen. Vielleicht hätte dem Buch ein paar Seiten mehr gut getan und einiges etwas ausführlicher und intensiver erzählt werden können. Auch eine Karte zur Orientierung wäre nicht schlecht gewesen.

Mein Fazit: „Die Wikingersklavin“ ist ein historischer Roman über das Schicksal zweier Menschen, Sophia und Askell. Er ist spannend erzählt und fast nebenbei erfährt der Leser auch die Geschichte der Nordmänner und wie sie in die Eroberung Englands verwickelt waren. Von ihrem Glauben an die Götter und von ihrem Leben mit dem neuen Glauben der Christen ist die Rede, aber auch von Freundschaft, Treue und Liebe. Mir hat dieser Roman über diese vergangene Zeit gut gefallen.