Rezension

Dieser Band hat mich total enttäuscht...

Beautiful Sacrifice - Jamie McGuire

Beautiful Sacrifice
von Jamie McGuire

Bewertet mit 3 Sternen

Meinung:
Ich bin ja wirklich ein großer Fan von Jamie McGuire und ein noch größerer Fan ihrer Maddox-Brüder. Gerade auf die Geschichten der Zwillinge war ich superneugierig, weil ich diese nach Travis wohl am liebsten hatte. ABER, was sich Jamie McGuire hier, für Taylor, hat einfallen lassen hat mich leider nicht sonderlich überzeugt.

Zwar beginnt die Geschichte in altbekannter Manier. Wir haben einen gutaussehenden Maddoxbruder, der sich an seiner Angebeteten erstmal reichlich die Zähne ausbeißt, bevor sie sich auch nur auf eine Art Freundschaft mit ihm einlässt. Doch Taylor wäre kein Maddox, wenn er sich davon abhalten ließe. Es kommt wie es kommen muss, sie verliebt sich irgendwann schließlich und entgegen all ihrer Vorsätze doch in ihn, aber die beiden müssen viele viele Hürden meistern um glücklich sein zu können.

Diese "Freundin" um die Taylor wirklich hartnäckig kämpft, ist Falyn, aus deren Sicht wir die komplette Geschichte erleben.
Nach einer wirklich krassen Sache in ihrer Vergangenheit, hat sie sich von den wohlbetuchten High-Society-geilen Eltern abgewandt und Zuflucht im Bucksaw gefunden, dem wohl beliebtesten Café in Colorado Springs. Das Café wurde zu ihrer Zuflucht und mitsamt seinen liebevollen Besitzern und Angestellten zu ihrem Zuhause.
Falyn arbeitet hart, aber gerne. Von ihrem Lohn und ihrem Trinkgeld spart sie fleißig auf eine ganz besondere Reise. Sie hat das nötige Geld schon fast zusammen, als Taylor in ihr Leben tritt.

Er gehört zu den sogenannten Hotshots, Männern, die während der Waldbrandsaison nach Colorado Springs kommen, um dort mit anzupacken. Männer, die meist nicht länger als einen Sommer bleiben und die, über die Saisno kennengelernten Frauen, meist mit einem gebrochenen Herzen zurücklassen. Falyn hat genau aus diesem Grund zunächst null Interesse an ihm und zeigt ihm, trotz seiner Verbohrtheit und verrückten Einfälle um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, die kalte Schulter. Als sie jedoch erfährt, das Taylor aus Eakins stammt, dem Ort, an den sie unbedingt reisen will und muss, da reift in ihr ein Plan. Wenn sie sich mit ihm anfreundet, dann könnte er ihr Ticket sein.
Sie willigt also schließlich doch ein, es wenigstens mit einer Freundschaft zu versuchen und natürlich kommen sich die beiden irgendwann näher....

Klingt alles gut und ja, das ist es auch. Der Schreibstil ist wie immer leicht und flüssig zu lesen, ABER und jetzt kommt mein wohl allerallergrößter Kritikpunkt, der mir die Story ziemlich verhagelt hat: Es ist soooo langweilig.

Auf 448 Seiten sah ich mir an, wie Falyn und Taylor umeinanderkreisen, sich anziehen und immer wieder abstoßen. Damit es interessanter wird, hat Jamie McGuire jede Menge kleinerer und größerer Probleme eingebaut. Letzteres fand ich okay, auch wenn ich irgendwie mit sowas gerechnet habe, hat es die Geschichte doch interessant werden lassen, aber Erstere gingen mir einfach nur auf den Keks. Erst will Falyn gar keine Beziehung, dann will sie doch eine, dann will sie nicht umziehen, dann ist sie nicht bereit dies und jenes zu tun, erwartet aber von Taylor immer das er quasi alles für sie tut.
Man, das hat mich sowas von genervt. Zumal sie dabei auch noch so schrecklich zickig ist. Ja klar, sie ist oft unsicher, weil sie noch nie eine wirkliche Beziehung hatte, sie weiß nicht welche Handlungen und Reaktionen richtig und falsch sind, deshalb hab ich ihr einiges durchgehen lassen, aber andererseits wars einfach too much. Taylor tat mir schon ziemlich leid und ich konnte auch seine Handlungen irgendwann fast schon nachvollziehen.

Blöd fand ich hier, das Jamie McGuire sich auf eine Sicht beschränkt hat, ich hätte mir gewünscht zumindest hin und wieder einen Einblick in Taylors Gedanken zu bekommen. Das hätte ihn mir als Charakter sicher auch etwas nähergebracht, denn ich fand ihn, für eine Jamie McGuire Figur, noch dazu einen Maddox-Bruder, echt ziemlich blass.

Weitere Kritikpunkte waren das fehlende Kribbeln und die Emotionen beim Lesen, sowie die Farbwahl des Covers. Da letzteres jedoch immer so ne Sache ist, die im Auge des Betrachters liegt, fließt das nicht in meine Wertung ein. Eigentlich finde ich das Cover echt schön und hätte gar nichts auszusetzen, ABER neben seinen Geschwistern im Regal sieht es ziemlich seltsam aus und wirkt so als würde es gar nicht dazugehören, das finde ich sehr schade. Um auf die fehlenden Emotionen zu kommen: In der Regel sprühen in Jamies Romanen ja nur so die Funken zwischen den Protagonisten. Dazu braucht es nicht immer eindeutige und erotische Szenen, es reicht eine Berührung, ein Blick, ein Kuss. Hier: NIX !!! Mir fehlten diese Szenen beinahe komplett, stattdessen setzt sie auf Gezicke und Probleme. Das war sehr sehr schade.

Das Ende war okay, aber auch hier eher vorhersehbar und unspektakulär.

Fazit:
Obwohl ich wirklich ein großer Fan von Jamie McGuire und den Maddox-Brüdern bin, muss ich sagen das mich dieser Band um Taylor nicht wirklich überzeugen und für sich gewinnen konnte. Die Protagonistin war mir auf Dauer viel zu zickig, das ewige Hin und Her zerrte an meinen Nerven und es fehlte mir deutlich an Emotion.

Für mich ist "Beautfiul Sacrifice" leider der enttäuschendste Band der Reihe und dabei hatte ich mich gerade auf die Geschichten der Zwillinge so sehr gefreut. Ich hoffe das mich Tylers Geschichte, die im nächsten Frühjahr erscheint, wieder mehr packen und mitfiebern lassen kann.