Dreimal Märchen im neuen Kleid
Bevor ich mit der Bewertung der einzelnen Bücher und ihrer Handlung beginne ein paar allgemeine Fakten: Die Autorin dieses Buches hat einen super Schreibstil: die beschreibenden Sätze und die Ausrufe der einzelnen Personen haben auf mich sehr rund gewirkt. Somit konnte man gut in die Erzählung einsteigen. Auch das Cover hat mich überzeugt und ist in meinen Augen ein Blickfang, der zum Lesen der Inhaltsangabe einlädt.
Die drei Geschichten sind zumindest zu Beginn recht ähnlich aufgebaut: Eine Neffe oder eine Nicht aus der großen Schar der Verwandten Rosannas bekommt ein Märchen vorgelesen, welches dann als Grundlage für die kommende Erzählung dient. Des weiteren sehen alle eine Sternschnuppe und wünschen sich eine Veränderung in ihrem Leben.
Zunächst wird das Märchen um Aschenputtel als Basis verwendet: Lucinda (oder auch Cinda) genannt hat, wie könnte es auch anders sein, zwei Stiefschwestern und eine böse Mutter, die ihr das Leben schwer machen. Dass es tatsächlich ihre leibliche Mutter ist, die sie herumkommandiert und schikaniert, fand ich gelungen. Dieser Teil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Ich hatte direkt einen Draht zu Lucinda entwickelt, die eigentlich nichts anderes im Sinne hatte, als ein angenehmes Wochenende mit ihren (Stief)Großeltern zu verbringen. Mir stand zum Teil regelrecht der Mund offen bei so viel Boshaftigkeit und intrigantem Verhalten von Seiten ihrer Familie. Insgesamt fand ich diese Version des Märchens sehr stimmig!
Leider hat mir der zweite Teil, der sich um das Erzählung des Froschkönig dreht, nicht ganz so gut gefallen. Zum einen ist die Geschichte sehr kurz. Man hat kaum Gelegenheit die Charaktere richtig kennenzulernen und sich ein Bild von ihnen zu machen. Der Sinneswandel Viktorias kam mir ein wenig zu plötzlich und auch das Ende des Buches kam sehr abrupt. Aber die Idee der Rettung des Hotels hat mir gut gefallen! Spätestens jetzt war mir bewusst, dass die Autorin ein Fable für Wuschelhaare hatte ;)
Die dritte und letzte Geschichte schildert eine neue Version von Rapunzel. Natürlich führt die Protagonistin einen Rosenladen und heißt auch noch passenderweise ROSAnna. Dieses Buch hat mir von den dreien am besten gefallen. Besonders gut gelungen ist wie ich finde ist die Umsetzung des Dornröschenschlafes, der Rosanna immer wieder überkommt. Wirklich eine sehr gute Idee, aber ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten!
Alles in allem eine gelungene Lektüre für Zwischendurch, die mich über weite Strecken überzeugen konnte!