Rezension

Du bist nicht allein

Das Geflecht - Andreas Laudan

Das Geflecht
von Andreas Laudan

Bewertet mit 4 Sternen

4 von 5 Punkten

Justin liebt das Abenteuer und aus diesem Grund plant er zusammen mit seinen Freunden eine ganz private Abschlussfeier, denn nach der Realschule wollen sie es krachen lassen. Die Location für die vier Freunde ist ein stillgelegtes Bergwerk in dem Justins Vater 1x im Jahr einen Kontrollgang macht und der sonst von niemanden besucht wird.
Das Ende der Party verläuft allerdings anders als geplant und zwei der Freunde stürzen in einen ehemaligen Müllschacht.
Nur eine Person kann ihnen jetzt noch helfen, die blinde Höhlenforscherin Tia Traveen.
Schnell merkt sie, dass in dem Schacht noch weiteres Leben zu finden ist... und das hat es auf die Gruppe abgesehen...

Zuerst einmal möchte ich bei diesem Buch mit meinem Covereindruck beginnen. Denn auch wenn ich zu Beginn noch skeptisch war, das Cover mit einem Hauch 3D Geflecht hat mich sofort angezogen. Ich hatte wirklich das Gefühl die Ranken anfassen zu können. Schön gemacht!
Nach dem Lesen allerdings hatte ich eher die Worte dunkel und bedrückend im Hinterkopf, denn diese verfolgten mich immer wieder.
Man muss es sich so vorstellen, dass sich die Hauptpersonen in einem dunklen Bergwerk befinden, nichts sehen können und wissen das dort noch etwas ist. Eine schreckliche Situation. Diese verfolgt auch den Leser, denn von der Atmosphäre kam das Sein unter Tage schon recht gut rüber. Und tauschen möchte ich da nicht. Weder mit der Dunkelheit, noch mit dem unter der Erde sein. Es wäre mein persönlicher Horrortrip.
Der Schreibstil selber hat mir zugesagt und auch, dass die Story immer wieder aus anderen Sichtweisen, sprich von anderen Personen, erzählt wurde fand ich gut gelöst. So brachte es immer wieder Spannung, denn ich kannte auch die Leute die nicht gefangen waren und wusste über einige Dinge Bescheid. Dies trieb den Spannungsbogen immer wieder nach oben.
Eine kleine Sache habe ich allerdings noch, denn auch die Emotionen der Charaktere unter Tage waren gut beschrieben, aber mir fehlte da doch noch etwas. Denn sie befinden sich in einer ausweglosen Situation und haben wenig Hoffnung. Dafür waren sie mir oft zu abgeklärt. Ich hätte mit mehr Panik und Verzweiflung gerechnet.