Rezension

düstere Träume

Spellcaster - Düstere Träume - Claudia Gray

Spellcaster - Düstere Träume
von Claudia Gray

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Junge, der von dunklen Visionen gequält wird. Ein Mädchen mit der magischen Gabe, ihn zu retten. Das Böse, das sie beide vernichten will. Mateos Visionen bringen ihn fast an den Rand des Wahnsinns. Es ist ein dunkler Familienfluch, der seine Mutter in den Tod getrieben hat und nun auch ihm zum Verhängnis werden könnte. Immer wieder sieht er in seinen Träumen ein schönes, sterbendes Mädchen ? und jetzt ist dieses Mädchen wirklich da! Mit ihrem Vater und ihrem Bruder ist Nadia nach Captive's Sound gezogen. Mateo ahnt, was kommen wird: Auf magische Weise sind er und Nadia füreinander bestimmt. Doch ihr Ende ist ungewiss ?

kurze Einblicke:

wollte nicht an ihr früheres Leben erinnert werden. Sie wollte ihre Familie an einem sicheren Ort einschließen, einem Ort, an dem nichts sie verletzen konnte - weder Erinnerungen noch ihre Mutter noch irgendeine seltsame Magie, die in dieser Stadt am Werk war.
Seite 16

"Kein Mann, niemals, hast du gesagt." Verlaine lehnte sich über die Tischplatte und sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. "Hey, bist du vielleicht transsexuell? oder intersexuell? Ich kenne da keinerlei Vorurteile. Da ist meine voll Unterstützung."
Seite 99

Adjutant zu sein bedeutete mehr, als einfach nur Nadjas Kräfte zu verstärken. Es hieß, dass man die Welt so vor Augen hatte, wie sie wirklich war - voller Magie und viel gefährlicher und seltsamer, als jeder normale Mensch sich das vorstellen konnte.
Seite 140

Das war schwieriger als gedacht. Nadia hatte noch nie einen Zauber ausprobiert, der nach ihrem Blut verlangte. Aber Blut, das sich mit Wasser mischte, machte bestimmte Arten von Magie konkurrenzlos präzise und intensiv.
Seite 251

meine Meinung:

Nadia ist ein Hexe. Eine Hexe die ihre Ausbildung nicht zu Ende bringen konnte aufgrund der Tatsache das ihre Mum es vorgezogen hat die Familie zu verlassen. Das macht sie für mich in der Geschichte eigentlich eher als das weibliche Familienoberhaupt die versucht für alle da zu sein und die Familie zusammen hält als zu einer Hexe. Der Vater war immer ein Workaholic, der sich jetzt langsam an das Familienleben gewöhnen muss, es aber wie ich finde recht gut hinbekommt. Collin der kleine Bruder braucht die Aufmerksamkeit seiner Schwester, die für ihn die Mutterfunktion übernommen hat und die Monster unter dem Bett verscheucht. Das alles hat wenig mit Hexen zu tun, was sich natürlich auch auf ihr tatsächliches Können auswirkt.
Nadia als Mensch ist eine starke Frau die ihren Alltag sehr gut meistert. Auch wenn die Freundschaften etwas darunter leiden dass sie zu Hause so viel macht, geht sie darin auf.
Nadia als Hexe ist eine unschlüssige Person, die sich und ihren Kräften nicht traut.

Matteo hat von Anfang an bei mir punkten können. Er ist ein gut aussehender Junge, der aufgrund seines Familienfluches bisher immer nur ausgenutzt wurde, da sich kein Mädel fester mit ihm einlassen möchte. Aber auch die Jungs machen lieber einen Bogen um ihn, haben sie viel zu viel Schiss sein Ruf könnte auf sie abfärben. So etwas macht einsam, und so vertraut man den wenigen Personen die einen wirklich nicht ignorieren sondern in ihm den Jungen zu sehen scheinen, der er wirklich ist.

Verlaine war auch eine sehr sympathisches Mädel, welche mich aufgrund ihrer eigenen Art anders zu sein faszinierte. Ihr schien es wirklich egal zu sein, ob sie nun Freunde hat oder nicht. Auch wenn sie weiß, das es mit schöner ist. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum sie anfangs so hartnäckig Kontakt zu Nadia gesucht hat. Aber wie man feststellen konnte, passt dieses Dreiergespann absolut perfekt zusammen. Und wer weiß, welche Kraft/ Macht noch in Verlaine schlummert…

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Etwas sprachlos, in Form von Ratlosigkeit lässt mich dieses Buch zurück. Wir ihr bereits lesen konntet hatte ich so meine Probleme mit unserer Hauptprotagonistin Nadia, welche für mich etwas zu oberflächlich dargestellt war. 
Anderseits war für mich in diesem Buch ziemlich viel oberflächlich!
Die Magie und wie sie funktioniert, ihre Form und ihre Auswirkungen so wie wir sie hier erleben hat so viel potenzial, was in meinen Augen wirklich verschenkt war. Ich hätte gerne mehr erfahren über das Buch der Schatten, über das Adjutanten Ding und über die Zaubersprüche. Nicht nur einmal hatte ich das Gefühl, das mir einfach etwas fehlt. Eine gewisse Tiefe, die mich als Leser in das Buch zieht war hier einfach nicht gegeben und so plätscherten die Seiten emotionslos dahin.

Das ist so schade, wenn man bedenkt was man hier raus holen können, Frau Gray!
Welche Magie zum Beispiel in dem ganzen Dorf zu sein scheint und nur kurz angekratzt wurde. Für mich waren viele Dinge die hier passiert sind (und es waren wirklich viele!) zu stumpf und ohne jeglichen Tiefgang. 
Hier wäre weniger wirklich mehr gewesen. Dann hätte man auch viel besser auf Einzelnes eingehen können.

Nichts desto trotz haben Matteo und Verlaine es allein geschafft, das ich bis zu letzt dabeigeblieben bin und doch wissen möchte wie es weiter geht. Da diese Charaktere auch ein enormes, angehauchtes Potenzial haben das unbedingt ausgeschöpft werden sollte.

Ich werde sehen, ob die Autorin es schafft mir im zweiten Teil mehr Leselust zu entlocken.

Deshalb kann ich hier nur ein sehr schwaches Mittelmaß bewerten!