Rezension

Düsteres Psychogramm einer Ehe

Arctic Mirage -

Arctic Mirage
von Terhi Kokkonen

Spannende Thematik mit schwer greifbarer Handlung

Der Debüt-Roman „Arctic Mirage“ von Terhi Kokkonen wurde mit dem finnischen Literaturpreis Helsingin-Sanomat ausgezeichnet, was meine Erwartungshaltung direkt nach oben geschraubt hat.

Der Inhalt des recht schmalen Buches ist schnell zusammengefasst. Es geht um das Ehepaar Karo und Risto, die in der einsam verschneiten Gegend Lapplands Urlaub machen. Als es zu einem Autounfall kommt, suchen beide Unterkunft in dem Titelgeben Hotel namens Arctic Mirage. Doch das scheinbare Glück, den Unfall nur mit geringen Blessuren überstanden zu haben, schlägt schnell um und das Düstere in der Beziehung scheint beide zu übermannen.

Leider konnte mich dieser Roman nicht überzeugen, auch wenn das grundsätzlich düstere Setting mich sehr angezogen hat.

Hervorzuheben ist, dass die Autorin meiner Ansicht nach diesen schwierigen und psychologischen Themenkomplex gut recherchiert hat.
Allerdings verliert sie sich in Andeutungen in ihrer eigenen düsteren Geschichte etwas zu sehr, dadurch wirkt es für mich zu gewollt und nicht gänzlich rund.

Dem Lesenden wurde eine komplexe Geschichte einer Ehe versprochen, die sehr tragisch endet.
Erhalten habe ich allerdings nur sehr eigenwillige und unsympathische Hauptfiguren, deren Handlungen und Entscheidungen ich nur schwer nachvollziehen konnte.
Risto's Sicht wird immer nur im direkten Zusammenspiel mit Karo deutlich, beziehungsweise in Rückblenden. Aus meiner Sicht, verpasst da die Autorin eine Chance auch seine Perspektive aufzuzeigen.
Hinzukamen abrupt und scheinbar wahllos auftauchende Nebenfiguren, die für das Voranschreiten der Handlung nur wenig von Nöten waren.

Abschließend bleibt zu sagen, dass es eine interessante Thematik war, die in der Umsetzung leider hinter meinen Erwartungen zurückblieb.