Durchschnittlicher Krimi, der mehr Fragen aufwirft als er löst

Die junge Frau und die Nacht
von Guillaume Musso

Bewertet mit 2.5 Sternen

Kann ein Buch bewertet werden, ohne etwas vom Autor zu wissen? Erste Quelle: wikipedia.fr/de.

Mit dem 15en Buch seiner Karriere kehrt der Autor laut Selbstaussage also zu seinen Ursprüngen, nach Antibes an der Cote d´Azur zurück. Doch halt, eine wichtige Info steht direkt im ersten Satz (der französischen wiki-Seite): um seinen Aufenthalt in New York zu finanzieren, arbeitete er als Eisverkäufer (lt. der dt. auch als Putzkraft). Weshalb ist diese Information so wichtig, dass sie auf der wikipedia Seite eines Autors steht? (ähnliches steht übrigens auch im weiteren Verlauf auf dieser Informationsseite). Und weshalb findet dieser Eintrag seinen Platz in einer Rezension seines letzten Buches?

Das Buch um Thomas, der nach seinem Auszug vom Elternhaus in Antibes nach New York zieht und als gestandener Autor wieder zurück kehrt, um mindenstens ein Geheimnis aus seiner Jugendzeit aufzudecken - oder unter Verschluss zu halten, je nachdem - ist dermaßen voll von Zitaten und Anmerkungen (über Kunst, Literatur, Musik), dass die Frage gestellt werden darf: was will der Autor damit ausdrücken? Welchen Zweck erfüllen diese Hinweise? Tatsächlich keinen - ausser dem Eindruck: seht her, was für ein toller Kerl dieser Thomas ist (je nach Musik-, Kunst- und Literaturgeschmack). 

Möglicherweise auch: sehr her, was ich als Autor alles weiß? Die Fülle in diesen Buch und der erste Satz auf der wiki-Seite lässt mich das glauben.

Ist das Buch also so gut? Es ist ein Krimi mit einfach geschriebenen Sätzen, spannend, jedoch zu konstruiert, mitunter unglaubwürdig und nicht nachvollziehbar - so ist die dargestellte Brutalität völlig unverständlich.

5/10 Punkte.