Rezension

eher Regionalkrimi als Thriller

Fastenzeit. 40 Tage Rache -

Fastenzeit. 40 Tage Rache
von Wolfram Hänel

Der Thriller hat für meinen Geschmack zu wenig „thrill“, ich würde ihn eher in die Kategorie Provinzkrimi einordnen. Die Ermittler*innen und auch die weiteren involvierten Personen haben einen ländlichen Charme, teilweise sind Dialoge in Dialektform. Generell wirken sämtliche Ermittler*innen, außer Tatjana, einfältig, mit der Arbeit überfordert und werden eher dämlich und sexistisch dargestellt. Die Hintergrundidee des Fastens, indem Menschen, die maßlos Essen konsumieren und meinen, mit Geld alles kaufen zu können, auch unethische Anliegen, hat mir sehr gut gefallen. Leider war schon recht früh klar, wer hinter der Aktion steckt, somit war für mich die Auflösung keine allzu große Überraschung mehr, dies hätte man geschickter lösen können, etwa indem weitere Verdächtige vorgekommen wären. Die Beziehung zwischen Hannah und ihrem Sohn Rio finde ich nicht glaubwürdig dargestellt. Hannah wirkt wenig mütterlich, trifft ihren Sohn auch kaum und ist so weit weg, wie nur möglich von ihrem Ex weggezogen und somit auch von ihrem Sohn. Die Art und Weise wie Rio spricht und sich verhält, finde ich für einen Siebenjährigen manchmal auch ungewöhnlich und unpassend, es wirkt gekünstelt. Somit bin ich nur teilweise zufrieden, finde aber die Grundgeschichte immer noch toll und man hätte sie besser umsetzen können.