Rezension

Ein besonderer Erzählstil. Eindringlich und emotional

Grace -

Grace
von Paul Lynch

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein sehr düsterer und trauriger Roman. Bei dem Thema durchaus zu erwarten. Es geht dabei um Irland in Jahre 1845. Aufgrund der nacheinander folgenden Missernten herrscht Hungersnot im Land. Die Armen hat es am schlimmsten erwischt. [:(] Die kinderreiche Familie, die vorgestellt wird, weiß sich nicht weiter zu helfen. Die Mutter schickt ihre älteste Tochter weg, die solle sich als Junge ausgeben und Arbeit suchen. Der weitere Weg von Grace ist das Thema des Romans.

Was dieses Buch ausmacht, ist die Erzählart. Poetisch und gefühlvoll erzählt der Autor von der Schwierigkeiten und Missständen der armen Leute. Allerdings hat mir diese poetische Färbung bei der Thematik nicht zugesagt. Ich fand es unpassend und auch manchmal schwer zu lesen. Die Handlung wird nicht direkt beschrieben, sondern findet viel mehr in Andeutungen und auf Umwegen statt. Der Roman liest sich umständlich, als ob der Autor besonders kreativ sein wollte. [O:-)] Auf jeden Fall ist es nicht nach meinem Geschmack, ich brauche klare Ansagen und mag es nicht, wenn die Gedanken und Handlungen im Verborgenen bleiben.

Von der Thematik her hat mich der Roman sehr angesprochen. Ich wünschte mir bloß, es wäre zugänglicher in der Art der Erzählung.

Allerdings den Liebhabern der Erzählart, die anspruchsvoll, umschreibend, mit vielen Bildern der Natur, ist, würde das Buch ganz sicher gefallen.