Ein besonderes Buch, das berührt und nachdenklich macht!
Bewertet mit 4 Sternen
Elisabetta ist eine in sich gekehrte alte Dame, die trotz wechselnder Untermieter einsam und traurig ist. Erst als Pola, eine neue Mieterin einzieht, taut sie langsam auf und lässt uns gedanklich an ihrer glücklichen Kindheit, unendlich schweren Vergangenheit in den Kriegsjahren und der Gegenwart teilhaben. Meistens sitzt sie dabei unter ihrem geliebten Marillenbaum, der ihr als fester Bestandteil ihres Lebens Halt und Geborgenheit gibt. Ihm vertraut sie ihre ganzen glücklichen Momente, Ängste und Sorgen an.
Das Marillenmädchen ist ein sehr berührendes Buch, das einem die Einsamkeit, Zerissenheit, Traurigkeit und Schuldgefühle im Leben von Elisabetta und die Geschichte ihrer Familie erzählt. Die Personen wurden liebevoll und auch grausam beschrieben, sodass man als Leser immer mitten in der Geschichte war und mitfieberte und litt. Durch Rückblicke, die stückchenweise immer wieder eingebaut wurden, bekommt das Buch seinen sensiblen und emotionalen Charakter. Der Schreibstil war besonders und erforderte viel Aufmerksamkeit beim Lesen, da die Erzählstränge oft fließend ineinander übergehen. Definitiv ein Buch, dass einem ein einzigartiges Leseerlebnis beschert.
Das Buch hat mir gut gefallen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich war bedrückt und traurig beim Lesen und es hat mir viel Stoff zum Nachdenken gegeben.
Verdient bekommt das Buch von mir 4 Sterne.