Rezension

Ein Buch zum Abschalten

Das Hotel in den Highlands - Caroline Dunford

Das Hotel in den Highlands
von Caroline Dunford

Bewertet mit 5 Sternen

Unverhofft kommt Lucy zu einer Erbschaft. Ein Onkel, den sie persönlich nie kennengelernt hat, vererbte ihr ein Hotel in den Highlands. Keine kleine Frühstückspension, sondern ein Hotel mit 22 Zimmern.
An der Erbschaft hängt aber die Verpflichtung, das Hotel ein halbes Jahr betreiben zu müssen.
Schon der Notar legt ihr nah, das Hotel zu verkaufen, er hätte da auch schon jemanden an der Hand. Plötzlich schaltet Lucy auf stur und will das Hotel unbedingt und nimmt die Erbschaft an.
Sie muss dazu ihren Freund Jake verlassen, der aber eh vorhatte, geschäftlich nach London zu wechseln. Ihre Wohnung hat er weitervermietet und Lucy darf auch noch die Abwicklung allein bewerkstelligen, denn eine Hilfe ist ihr Jake nicht.
Dann endlich kommt Tag Null und sie steht zum ersten Mal vor ihrem Hotel und ist fast entsetzt über die Größe und dem Zustand des Hauses. Noch schlimmer allerdings ist die "Dame" des Hauses, die Haushälterin, die seit 25 Jahren bereits dort arbeitet und so ihre eigenen Vorstellungen vom Hotel hat. Lucy stößt bereits beim Kennenlernen auf offene Ablehnung.
Als sie bemerkt, dass es auch keine Gäste gibt, krempelt sie die Ärmel hoch und packt die Sache an...

Eine Erbschaft kann ein Segen sein, aber wie in Lucys Fall auch eine echte Herausforderung. 
Nach der anfänglichen Niedergeschlagenheit über den Zustand des Hauses, richtet sie sich erst einmal selbst dort häuslich ein. Dann versucht sie, das Unmögliche wahr zu machen, aus dem abgewrackten Haus wieder ein Hotel zu machen.
Man macht es ihr nicht leicht, stößt sie doch zudem fast überall auf Ablehnung, die sie sich nicht erklären kann. Aber sie gibt nicht auf.
Der Landbesitzer Sutherland hat es jedoch auf das Hotel abgesehen bzw. auf Grund und Boden. Er will dort bauen und das Hotel steht ihm dabei im Weg, also muss es weg und das um jeden Preis. Aber Lucy hat sich festgebissen, obwohl sie mit ihren Ideen und Umsetzungen fast allein auf weiter Flur steht. Aber sie gibt nicht auf.

Lucy ist eine Kämpferin. Nun gerade, sagt sie sich, entgegen allen Vorhersagungen. Während die Beziehung zu ihrem Freund Jake nur noch aus lapidaren Mails besteht, hat sie sich diesem Projekt Hotel verschrieben.
Aus der eher ruhigen Lucy, die ihrem Freund immer zur Seite stand und seinetwegen auf einiges verzichtete, wird Lucy die Unbeugsame. Sie hat ihr Ziel klar vor Augen und geht nicht davon ab.
Lucy ist eine Person, die man bewundern kann, wird sie doch eine Frau, die sich durchzusetzen weiß.

Ich habe die Protagonistin Lucy sehr gern in ihr Hotel begleitet, war an ihrer Seite beim Aufbau und auch bei den Rückschlägen. Sie ließ sich nie unterkriegen, wofür man sie bewundern musste.

Das Buch ist unterhaltsam und brachte mir ein paar schöne Stunden, in denen ich nicht nachdenken musste, in denen ich die Seele baumeln lassen konnte. Ab und an brauche ich auch mal Bücher, bei denen ich nicht mitdenken muss, sondern auf die man sich einfach so einlassen kann. Das ist so ein Buch. Ein Buch für zwischendurch, ein Sommerlesebuch oder einfach nur ein Buch zum wohl fühlen.