Rezension

Ein Dorf zum Verlieben

Ein Dorf zum Verlieben - Dorothea Böhme

Ein Dorf zum Verlieben
von Dorothea Böhme

Bewertet mit 3.5 Sternen

Wanda ist Yogalehrerin und lebt seit ihrer Kindheit in Osterbüren, dem Dorf, in dem sie sich einst in den jungen Richard verliebte, der dann plötzlich fortzog und an dem ihr Herz immer noch hängt, obwohl sie nie wieder etwas von ihm gehört hat. Richard ist Arzt, lebt in München und steht dank seiner Verlobten Janine und deren bekanntem Vater vor einer großen Karriere als Schönheitschrirurg. Als er aber an seiner alten Universität einen Aushang des Dorfarztes von Osterbüren für eine Urlaubsvertretung und einen Nachfolger entdeckt, werden alte Heimatgefühle in ihm wach. So entschließt er sich die Urlaubsvertretung in Osterbüren anzutreten und das nicht ohne den Hintergedanken dort vielleicht auch Wanda, seiner Jugendliebe, zu begegnen.

Richard hat aber die Rechnung nicht mit Wandas Großmüttern Gertie und Maggie und den übrigen Dorfbewohneen gemacht. Diese jedenfalls wollen mit aller Macht verhindern, dass Wanda und Richard aufeinandertreffen und machen dafür auch vor den verrücktesten und teilweise auch gefährlichsten Aktionen keinen Halt.

So ist „Ein Dorf zum Verlieben“ für Richard eher ein Dorf zum wundern oder zum verzweifeln. Wer weiß das schon genau? Jedenfalls ist Richard über das Verhalten einiger Dörfler mehr als irritiert, kann sich aber keinen Reim darauf machen. Er ist viel zu sehr Arzt und seinen Prinzipien treu und vergisst dabei oft genug auch einmal Dinge zu hinterfragen.

Diese Geschichte ist eine schräge und zugleich lustige Komödie, die vielleicht an manchen Stellen etwas zu weit geht. So sind die beiden Großmütter wirklich überspitzt gezeichnet. Wer jedoch gerade offen für eine so verrückte Geschichte ist, dürfte hier voll auf seine Kosten kommen. Dabei sollte er sich nicht von der idyllischen Darstellung auf dem Cover irritieren lassen. Osterbüren und seine Bewohner sind eigenwillig und bestätigen durch ihr Handeln viele Klischees über das Landleben.

Für einige lustige und sorgenfreie Lesestunden ist „Ein Dorf zum Verlieben“ jedenfalls perfekt.

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