Rezension

Ein ergreifendes Buch

Wenn's am schönsten ist - Astrid Ruppert

Wenn's am schönsten ist
von Astrid Ruppert

Bewertet mit 4.5 Sternen

Peter und Sabine haben sich scheiden lassen, aber es war keine einvernehmliche Entscheidung. Peter hat sie getroffen und Sabine musste sie akzeptieren, was sie leider nie richtig tat. Von nun an wird sie nur noch für ihren gemeinsamen Sohn Lukas leben und alles für ihn sein wollen, während Peter sich immer zurückziehen wird. Lukas ist nun fast 18, will Abitur machen und hat eine Freundin. Da kommt die Einladung seiner väterlichen Oma zu ihrem Geburtstag und wird alles in Frage stellen.

Das Buch beinhaltet viele schwierige Themen (Liebe, Scheidung, Beziehungen innerhalb der Familie, Krankheit und auch Freundschaft) und wird aus den verschiedenen Perspektiven erzählt: der Mutter, des Vaters und des Sohnes. So kann der Leser die Handlungen und Entscheidungen verstehen und sehen, wie weit verletzte Menschen gehen können und wie gut gemeinte Handlungen böse Folgen haben können. In einer Scheidung ist nicht alles schwarz oder weiß, es gibt keinen guten oder bösen Menschen und in diesem Buch sieht man eben all diese grauen Töne. Alle leiden, auch derjenige, der weggeht.

Die Vater-Sohn-Geschichte fand ich auch sehr schön, diese Menschen, die sich nicht kennen, aber doch irgendwie... und die trotz allem zu einander finden. Da kann man nur den Kopf schütteln und an die verlorene Zeit denken. Wir alle kennen geschiedene Leute und haben das bestimmt miterlebt. Das Buch wirkt deswegen so authentisch und gibt Hoffnungen: Keiner kann die verlorene Zeit zurück gewinnen, aber man kann irgendwie neu anfangen und weiter machen.

Ein wichtiges Thema ist auch die Musik und was sie bewirken kann. Bloß das Ende fand ich übertrieben, wenn auch logisch in dem Buch. Ist es noch Liebe von dem Vater, so was zu akzeptieren?

Also ein sehr ergreifendes und emotionales Buch, das trotzdem nie ins Kitschige geht und das zum Nachdenken bewegt. Empfehlenswert.