Rezension

Ein etwas lahmer Hase...

Nenn mich nicht Hasi! - Sandra Girod

Nenn mich nicht Hasi!
von Sandra Girod

Bewertet mit 3 Sternen

Sandra Girod hat mit ihrem Roman „Nenn mich nicht Hasi“ ihren Debütroman vorgelegt. Der Schreibstil ist locker-flockig, gut zu lesen mit einiger Situationskomik und bringt den Leser sofort in Angelas Welt. Der Alltag einer Hausfrau wird auf humorige Art und Weise beschrieben und hat für viele etwas von dem täglichen Déjà vu. Hauptprotagonistin Angela Rogner merkt man ihre Unzufriedenheit und Unsicherheit regelrecht an. Leider wirkt sie dadurch nicht gerade sympathisch. Ihr Leben plätschert an ihr vorbei und sie sucht händeringend nach dem Nervenkitzel und dem Kribbeln im Bauch, das irgendwann einmal da war und nun nicht mehr. Angela wirkt wie ihre Freundschaften ebenso naiv wie oberflächlich. Freundin Paula ist das komplette Gegenteil, sie ergreift die Gelegenheit beim Schopfe, wenn man auch ihr nicht gerade Sympathien entgegen bringen kann. Ehemann Jan-Rudi ist wie ein röhrender Hirsch, gibt Kommandos und versucht, seine Ordnung in das häusliche Chaos zu bringen. Männer können sowieso alles besser und schneller.
Der Roman leidet unter den unsympathischen Charakteren und der seichten Erzählweise. Hier ist nirgendwo Tiefgang zu entdecken bei einem Thema, das alle verheirateten Paare irgendwann ereilt. Auch ein amüsanter Roman hat irgendwo einen ernsthaften Punkt. Hier kann man ihn leider nicht finden.
Ein sehr klischeebeladener Roman, der irgendwie vor sich hinplätschert. Man war bei Angela zu Besuch, es ist nicht wirklich etwas passiert -schade eigentlich!