Rezension

Ein generationsübergreifender Familienroman und ein tolles Debüt

Auf der Straße heißen wir anders -

Auf der Straße heißen wir anders
von Laura Cwiertnia

Bewertet mit 5 Sternen

„Auf der Straße heißen wir anders“ ist das gelungene Debüt der Autorin Laura Cwiertnia.

Die Handlung beginnt mit der Beerdigung von Karlas Großmutter Maryam. Maryam ist in den 60ern als Gastarbeiterin aus Istanbul nach Deutschland gekommen. In ihrem Testament, hat sie hinterlassen, dass ihre Erben einen Armreif an Lilit Kuyumcyan in Armenien übergeben sollen. Karla, die in einer Hochhaussiedlung in Bremen-Nord groß geworden ist und ihr Vater Avi reisen gemeinsam nach Armenien, ein Land, das ihnen bisher unbekannt war, in dem aber ihre Wurzeln liegen.

Der Schreibstil von Laura Cwiertnia liest sich angenehm und durch Perspektivwechsel und Rückblenden bleibt es durchgehend interessant. Vier Generationen kommen hier zu Wort. Generationen, die Unterschiedliches erlebt haben und die an verschiedenen Orten der Welt aufgewachsen sind. Es ist aber nicht allein die Geschichte der Familie, die hier mein Interesse geweckt hat. Es sind ebenso sie Einblicke in die Geschichte Armeniens. Dabei bekommt der Titel auch noch eine erschreckende Bedeutung, die ich nicht dahinter vermutet hätte, dessen Verflechtung der Autorin jedoch großartig gelungen ist. Die Reise von Karla und Avi ist eine Reise auf der Suche nach ihren Wurzeln.

Mich hat diese ungewöhnliche Familiengeschichte sehr beeindruckt. Es geht um die Familie, Zusammengehörigkeit, Heimat, Heimatgefühl, die eigenen Wurzeln und die damit zusammenhängenden geschichtlichen Ereignisse in Armenien und der Türkei. Mir wird dieser Roman noch lange im Gedächtnis bleiben.