Rezension

ein Kind zwischen den Fronten

Tochter der Angst - Alex Berg

Tochter der Angst
von Alex Berg

Bewertet mit 3.5 Sternen

Rezension bezieht sich auf: Tochter der Angst: Roman (Taschenbuch)
" Tochter der Angst " ist nicht mein erstes Buch das ich von Alex Berg lese und ich mag die Themen der Autorin, die immer einen politischen Hintergrund haben und brisante Themen aufgreift. Auch ihr Schreibstil gefällt mir, der sich wohlwollend von manch anderem Krimi abhebt. Doch bei diesem Buch weiß ich nicht genau, welchem Genre ich es zuordnen soll. Für einen Krimi ist es nicht spannend genug und für einen politischen Roman wird zu wenig von der Brisanz des Themas erzählt. Für eine Familiengeschichte ist das Ganze etwas zu verworren und zu kurz behandelt. Vielleicht ist es ja von allem etwas.

Marion ist Mitte fünfzig, in ihrem Beruf als Oberärztin in einer Hamburger Klinik etabliert. Die Kinder sind aus dem Haus, aber irgend etwas fehlt. Ihre Ehe plätschert nur noch vor sich hin und so sieht sie eine neue Herausforderung in ihrem Leben darin, ein Jahr als Ärztin in der Organisation" Ärzte ohne Grenzen "zu arbeiten. Ihr Einsatzgebiet soll der Zentralafrikanische Kontinent sein. Ihre Vorbereitungszeit absolviert sie in Paris, wo ihr mitgeteilt wird, dass sie nicht nach Afrika, sondern nach Jordanien gehen soll.
In Paris lebt sie bei einer befreundeten Familie, wo sie auch ein kleine Mädchen namens Zahra kennenlernt. Die Kleine , die aus einer bekannten syrischen Familie stammt, fast sehr schnell Vertrauen zu Marion. Doch dieses Vertrauen kann Marion zur Gefahr werden, denn das Mädchen trägt ein großes Geheimnis mit sich herum.

Vorne weg, ich habe dieses Buch gerne gelesen ! Wie schon eingangs erwähnt, kenne ich alle Bücher von Alex Berg und mir gefällt, dass die Autorin immer brisante und außergewöhnliche Themen behandelt. Doch diesmal hat mit etwas gefehlt.Es werden ganz viele Themen kurz abgehandelt, aber es wird nirgendwo in die Tiefe gegangen. Ich hätte mir etwas mehr Informationen über Syrien und den Bürgerkrieg dort gewünscht. Auch die Rolle der Geheimdienste und ihre Arbeit, oder das Geheimnis das die Papiere beinhalteten hätte mich interessiert. So wurde viel angeschnitten, der Leser aber nur mit ein paar Häppchen Informationen versorgt, was dazu geführt hat, dass ich das Buch nicht mit einer gewissen Zufriedenheit zugeschlagen habe, sondern noch viele Fragen offen ware.

Ein gutes, aber nicht ihr bestes Buch.