Rezension

Ein neuer Fall für die beiden cleveren, erfrischend frechen Hobbydetektivinnen. Ein Jugend-Krimi mit viel Witz und Charme.

Teestunde mit Todesfall - Robin Stevens

Teestunde mit Todesfall
von Robin Stevens

Bewertet mit 5 Sternen

Zwei Schülerinnen ermitteln in der eigenen Verwandtschaft.

Inhalt: 

Die Frühlingsferien verbringen die Internatsschülerinnen Hazel Wong und Daisy Wells auf dem Familienanwesen, um den 14. Geburtstag der letztgenannten zu feiern.

Doch die Festlichkeiten rücken in den Hintergrund als neben den geladenen Gästen auch der mysteriöse Mr Curtis, ein Freund von Lady Hastings, auftaucht: aalglatt, arrogant und allgegenwärtig. Was führt er nur im Schilde?

Nach einem Streit wird er ermordet: vergiftet mit Arsen in seinem Nachmittagstee.

Wegen des starken Unwetters gibt es für die  Polizei kein Durchkommen und so sind Daisy und Hazel sind fest entschlossen, den Fall zu lösen. 

 

Altersempfehlung:

ab 12 Jahre 

 

Mein Eindruck:

Dies ist der zweite Fall für die Nachwuchsdetektivinnen Daisy und Hazel. 

Die 13-Jährigen bilden den Detektivclub "Wells & Wong":

Daisy Wells, Vorsitzende, und ihre beste Freundin Hazel Wong, Schriftführerin und Vizevorsitzende.

Sehr zum Vorteil des Lesers finden sich zu Beginn Grundrisse des Anwesens der Familie Wells, besser Lord und Lady Hastings, nebst einer Personenübersicht (Familienmitglieder, Angestellte) und Stammbaum.

Die Kulisse wird zudem derart detailliert und atmosphärisch beschrieben, dass man Fallingford tatsächlich vor Augen hat.

Das Abenteuer ist als Bericht verfasst, in der Ich-Form aus Hazels Sicht: Mordfall Mr Curtis.

Der Schreibstil ist mitreißend, humorvoll und trotz Handlung im Jahr 1935 nicht altbacken und gut verständlich. Was ebenfalls sehr gut an dieser Krimireihe gefällt ist die übersichtliche Strukturierung: die unterschiedlichen Phasen der Ermittlung von Vorgeschichte, Mord bis zur abschließenden Auflösung werden in einzelne Teile separiert. Abschließend findet sich noch ein Glossar mit Erläuterungen (Fremdwörter, Besonderheiten usw.).

Wells und Wong sind auf den ersten Blick optisch sowie charakterlich grundverschieden und doch verbindet sie eine tiefe Freundschaft. Aufgrund ihres Alters dienen sie dem Leser zudem hervorragend als Identifikationsfigur.

Auch die Nebencharaktere sind mit viel Liebe zum Detail gezeichnet:

Vater Lord Hastings spielt mit kindischem Vergnügen Lausbubenstreiche,

Tante Saskia ist total überkandidelt und herrlich schrullig,

Onkel Felix dagegen ist geheimnisvoll (man munkelt er sei Agent im Auftrag der englischen Krone) und ein Frauenschwarm.

Dass die Ermittlungen im engsten Familienkreis stattfinden und somit auch Eltern und Freunde verdächtig sind, sorgt bei diesem Abenteuer für zusätzlichen Nervenkitzel und bietet interessante Einblicke in Daisys Leben.

Für einen Whodunit-Krimi typisch, finden sich zahlreiche Verdächtige und verschiedene Fährten, die zu wildesten Spekulationen anregen.

Beim Lesen kann man fleißig mitkombinieren, Verdächtige ausschließen oder - vielleicht sogar bis zum Schluss - im Dunkeln tappen.

Man fiebert mit, ob es den beiden Detektivinnen gelingt wird, den Mordfall aufzuklären bevor die Polizei eintrifft.

Robin Stevens hat mit "Wells & Wong" eine witzige und unterhaltsame Detektivreihe geschaffen: spannend, originell und mit viel Charme. Ein großartiges Lesevergnügen für Fans englischer Kriminalromane!

Ich freue mich schon auf die nächsten Fälle von der beiden jungen Damen! Bisher sind neun Bände erschienen.

 

Fazit:

Der zweite Fall für die Internatsschülerinnen Daisy Wells und Hazel Wong:

Erneut ein atmosphärisch rundum gelungenes Abenteuer mit zwei starken Protagonistinnen, die sich hervorragend ergänzen.

Die Detektivgeschichte ist spannend und abwechslungsreich gestaltet und besticht durch interessante Charaktere und einen klassischen Mordfall zum Miträtseln.

Eine charmant-witzigen Jugend-Krimi-Reihe!

 

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Rezensiertes Buch: "Ein Fall für Wells & Wong: Teestunde mit Todesfall" aus dem Jahr 2018