Rezension

Ein richtig spannender Weltraum-Krimi

Fern vom Licht des Himmels -

Fern vom Licht des Himmels
von Tade Thompson

Bewertet mit 4 Sternen

10 Jahre lang war das Siedlungsschiff Ragtime unterwegs, bis es bei dem Planeten Bloodroot ankommt. Routine – eigentlich. Als Michelle »Shell« Campion, Erste Offizierin der Ragtime, nach zehn Jahren aus dem künstlichen Schlaf aufwacht, muss sie feststellen, dass die kommandierende KI des Schiffs außer Betrieb ist und mehrere Passagiere ermordet worden sind. Was ist passiert? Verschlüsselt bittet sie Bloodroot um Hilfe und bekommt den Ermittler Fin und seinen künstlichen Partner geschickt, um das Rätsel aufzuklären. Doch schon bald befinden sich alle drei in tödlicher Gefahr.

 

 

Ich fand die Idee an sich schon mega, eine Zukunft, in der es "normal" ist mit einem Siedlungsschiff 10 Jahre lang zu einem anderen Planeten zu reisen, das ist einfach faszinierend! Michelle stammt aus einer Raumfahrerfamilie und will sich beweisen. Als sie erwacht und feststellen muss, dass die eigentlich als unfehlbar geltende KI nicht ansprechbar ist und ihr nur die rudimentäre Ersatz-KI zur Verfügung steht und auch noch Passagiere offenbar ermordet wurden, bricht für sie eine Welt zusammen. Doch anstatt lange zu jammern, tut Michelle, was möglich ist, um ihre restlichen Passagiere zu retten.

 

Michelle war von Anfang an kein sehr herzlicher Charakter. Sie ist vom Typ her eher eiskalt und immer auf die Mission fokussiert. Natürlich hat sie auch Gefühle, aber sie zeigt sie so gut wie nie.

Auch Fin, der Ermittler, der ihr geschickt wird, ist sehr speziell. Er hat mit einem Trauma zu kämpfen und trägt Schuldgefühle mit sich herum. Fin hält jeden für verdächtig, auch und besonders Michelle. Der Weltraum ist allerdings nicht so wirklich seins und er tut sich äußerst schwer auf der Ragtime zurecht zu kommen.

 

Schon bald nach Fins Ankunft stellt sich heraus, dass sie es mit einem viel größeren Problem zu tun haben, als sie je erwartet hätten. Es sind viel mehr Leichen und das Schiff selbst scheint es auf sie abgesehen zu haben. Aber wie kann das sein? Alle Passagiere haben geschlafen, wer soll die Taten verübt haben?

 

 

Fazit: Ich fand das Buch durchaus sehr spannend. Allein die Vorstellung dieser Zukunftsvision ist total interessant. Künstliche und KIs, die die gleichen Rechte haben, wie "normale" Bürger, Aliens und Hybriden, die nichts Ungewöhnliches mehr sind und Reisen durchs All, die alltäglich geworden sind. Spannend macht das Buch vor allem, dass man gefühlt niemandem trauen kann. Man erfährt zwar etwas über Michelles und Fins Hintergrund aber kommt ihnen nicht nah genug, um sie wirklich zu "kennen" bzw. auszuschließen, dass sie nicht vielleicht etwas damit zu tun haben.

Die Auflösung fand ich sehr interessant und teilweise auch nachvollziehbar. Manches ging mir gegen Ende aber etwas zu schnell. Auch das Ende selbst habe ich nicht ganz verstanden und empfand diesen letzten Teil des Buches teilweise als etwas konfus. 

Trotzdem, das Buch war spannend, obwohl man zu den Protagonisten auf Distanz blieb. Oft musste man auf Erklärungen ein wenig warten und wurde erst einmal ins kalte Wasser geworfen. Aber ich fand das Buch zu keinem Zeitpunkt langweilig.

 

Von mir bekommt es 4 Sterne.