Rezension

Ein Roman, wo es um Geheimnisse und Vergangenheit geht, verknüpft mit der Gegenwart - genau meins.

Die Schatten von Ashdown House
von Nicola Cornick

Bewertet mit 5 Sternen

Als Hollys Bruder Ben spurlos verschwindet, macht sich die junge Frau verzweifelt auf die Suche nach ihm. Sie reist nach Oxfordshire, wo Ben zuletzt in dem kleinen Ort Ashdown nach Hinweisen auf ihre Familiengeschichte forschte. Hier entdeckt Holly das mysteriöse Anwesen Ashdown House - ein Ort, an dem sich die Schicksale zweier Frauen mit ihrem eigenen verknüpfen. Die dunkle Vergangenheit des herrschaftlichen Gutes verbirgt den Schlüssel zu Bens Verschwinden. Nur wenn sich Holly den Mysterien längst vergessener Zeiten stellt, hat sie eine Chance, Ben zu finden

In ihrem Buch "Die Schatten von Ashdown House" beschreibt die Autorin auf eine sehr spannende als auch fesselnde Art die Geschichte von drei Frauen, die mit dem Ashdown House verbunden sind. Der Roman spielt auf drei Zeitebenen.
Ausgangspunkt ist das 17. Jahrhundert und beginnt mit Elizabeth, der Winterkönigin. Sie war eine englische Prinzessin, verheiratet mit dem deutschen Fürsten Friedrich von Böhmen. Höhepunkt beider die Krönung von Friedrich zum König. Doch der Krieg nahm ihnen das Reich, so dass sie lange am Wassenaer Hof in Den Haag lebten. Elizabeth, der Rosenkreuzer Orden, die Sistrin-Perle und der Kristallspiegel, sie spielen eine wesentliche Rolle im Leben der beiden. Nach 18 Ehejahren, zwölf Kindern, Elizabeth sehnt sich nach Ruhe. Da tritt William Craven in Erscheinung. Bald darauf stirbt Elizabeths Mann im Krieg. William glaubt nicht an den Sinn des Orakels. Welche Macht und wieviel Böses in beiden Teilen liegt, wird man im Laufe der Geschichte erfahren.
Um 1800 spielt die Geschichte von Lavinia, eine Dame zweifelhaften Rufs, die ihr Leben in einem Tagebuch festhält. Ashdown House, gebaut vom Earl of Craven, nun im Besitz von Evershot. Bei ihm lebt Lavinia.
Gegenwart: Durch einen Anruf ihrer sechsjährigen Nichte Florence, die mit Hollys Bruder sich derzeit in Ashdown Mill aufhält, macht sie sich mitten in der Nacht auf den Weg zu ihr. Ben, Hollys Bruder und Florence Vater, war spurlos verschwunden und Florence hatte Angst allein. Florence lebte beim Vater, die Mutter war beruflich nur unterwegs. Und auch nicht erreichbar. Holly nimmt ihre Retrieverhündin Bonnie mit. Was war nur mit Ben? Was wußte sie von ihm? Nach dem Verlust beider Elternteile waren sie sehr eng miteinander. Für ihre nächtliche Aktion hatte Hollys Freund Guy kein Verständnis. Ben wollte etwas Ahnenforschung betreiben, so Hollys letzte Informationen.

Von der Autorin Nicola Cornick hatte ich bislang keinen Roman gelesen. In ihrer Anmerkung weist sie auf ihre langjährige Tätigkeit im Ashdown House hin. William Craven, Elizabeth Stuart, die Winterkönigin, haben tatsächlich existiert. Ebenso gab es damals den Orden der Rosenkreuzer.

Hollys Suche wird unterstützt durch Mark Warner, der Leiter eines großen Bauprojekts in der Gegend war. Durch Zufall findet Holly Lavinias Tagebuch und begibt sich damit auf eine ereignisreiche Reise in die Vergangenheit.

Die Autorin erzählt die Geschichte der Frauen in einzelnen Abschnitten, wobei die Kapitel jeweils die Zeit angeben. Auch wenn es den Anschein hat, dass Holly die Hauptcharaktere des Buches ist, Elizabeth und Lavinia stehen ihr in nichts nach.
Jede von ihnen ist sympathisch.
Jede von ihnen lässt sich durch nichts unterkriegen.
So ist es der Autorin sehr gut gelungen, geschichtliche Ereignisse, die belegt sind, als Vorlage zu einem richtig guten Roman zu nutzen. Bemerkenswert die Beschreibung der Örtlichkeiten, sehr genau und detailliert, so dass ich als Leser mitten drin in der Geschichte war.

Eine Familiensaga, die es lohnt zu lesen.
Ein Roman, wo es um Geheimnisse und Vergangenheit geht, verknüpft mit der Gegenwart - genau meins.