Rezension

Ein rührendes Finale mit einem für mich grandiosen, stimmigen Ende

Die Bestimmung 03 - Letzte Entscheidung
von Veronica Roth

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Die Lüge hinter dem Zaun holt Tris und Four ein

Die Fraktionen haben sich aufgelöst und Tris und Four erfahren, dass ihr ganzes Leben eine Lüge ist: Es gibt eine Welt außerhalb ihrer Stadt, außerhalb des Zauns. Für Tris und Four steht fest, dass sie diese neue Welt erkunden wollen. Gemeinsam. Doch sie müssen erkennen, dass die Lüge hinter dem Zaun größer ist, als alles, was sie sich vorstellen konnten, und die Wahrheit stellt ihr Leben völlig auf den Kopf. Als Tris dann auch noch die letzte Entscheidung treffen muss, kommt alles ganz anders als gedacht ... Der atemberaubende Abschluss der Trilogie.

Gestaltung:

Ich liebe die Cover von der Die Bestimmung-Reihe! Allerdings gefällt mir bei diesem Band das Grün nicht so gut. Irgendwie ist es so…dunkel und passt nicht so recht zu den tollen Farben der ersten beiden Bände. Ich hätte mir eine „realistischere“ Farbe gewünscht. Band 1 war bläulich wie der Himmel, Band 2 orangelich wie der Himmel bei Sonnenuntergang.. aber ein grüner Himmel? Hm. Aber das Symbol und die Stadt finde ich super, da das wieder gut zur Reihe passt.

Meine Meinung:

Was soll ich sagen? Wieder ein Reihenende. Ich war zuerst besorgt, was diesen letzten Band angeht, da ich mehrere Bewertungen im Internet gesehen hatte und die durchschnittliche Sterneverteilung bei 3 Sternen lag. Das konnte nichts Gutes verheißen!

Als ich den Roman dann angefangen hatte zu lesen, war ich sofort wieder in das Chicago der Zukunft und Fours sowie Tris‘ Geschichte versetzt. Dieses Mal wird, anders als bei den beiden Vorgängern, die Geschichte aus 2 Perspektiven erzählt. Einmal aus Tris‘ Sicht und einmal aus Fours Sicht, die dann jeweils in der Ich-Perspektive von ihren Gefühlen, Gedanken und Erfahrungen berichten. Dieser Perspektivwechsel hat mir sehr gut gefallen, da man nun auch einen Einblick in Fours Gedankenwelt erhält. Jedoch war der Schreibstil der beiden Perspektiven etwas zu ähnlich, sodass man sich immer merken musste (oder gar zurückblättern musste um zu wissen), wer gerade erzählt.

Tris war mir wieder genauso sympathisch wie zuvor. Sie blickt einfach tiefgründig auf die Geschehnisse und Entwicklungen. Enttäuscht wurde ich jedoch von Four, womit ich nie gerechnet hätte. Es war teilweise, als würde man einen komplett neuen Charakter kennen lernen. Er war in diesem Band ganz anders als in den Vorgängern. Da wo er zuvor eigene Entscheidungen getroffen hat und unabhängig handelte, ließ er sich in diesem Band von einfachen Dingen beeinflussen! Ich war ganz irritiert von diesem Verhalten, schließlich hatten wir Four zuvor ganz anders kennen gelernt. Erst zum Ende von „Letzte Entscheidung“ findet er zu alter Stärke zurück.

Spannend war es, endlich einmal was von der Außenwelt zu erfahren. Man erfährt wie es zu dem Zaun und der Abtrennung von Chicago kam und was die Vorgeschichte dieser Dystopie ist. Das ist meiner Meinung nach recht selten bei jugendliterarischen Dystopien, da die Vergangenheit oftmals eher in den Hintergrund rückt und nur kurz angerissen wird, aber nicht häufig wird sie detaillierter dargestellt. Dass hier das Gegenteil der Fall war, also, dass man mehr über die Entwicklungen der dystopischen Zustände erfährt, hat mir gut gefallen. Jedoch (!) gab es da einige Logikfehler, Unstimmigkeiten und Unschlüssigkeiten, gerade das „Happy End“ von Chicago betreffend, die mich doch sehr gestört haben.

Zum Ende möchte ich jedoch auch noch etwas sagen (natürlich komplett spoilerfrei). Viele der negativen Bewertungen rühren wohl von dem Ende her. Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass gerade dieses Ende bei mir so einiges rausgerissen und mich für so einiges (zB. den veränderten Four) entschädigt hat. Ich fand es absolut stimmig und passend für die gesamte Reihe. Das Ende hat mich zu Tränen gerührt und das ist mir wirklich lange nicht mehr passiert!

Fazit:

Ein Abschlussband, der erstmals die Hintergründe einer dystopischen Gesellschaft detaillierter beleuchtet und meiner Meinung nach die Reihe wundervoll abrundet. Abgesehen von ein paar Logikschwächen/Erklärungsschwächen bezüglich des Endes für die Stadt Chicago und einem anfangs (im Gegensatz zu den Vorgängern) veränderten Four, hat mir dieser Roman sehr gut gefallen. Das Ende, das von vielen so stark kritisiert wird, hat mir besonders gut gefallen, da es so realistisch war und mich zu Tränen gerührt hat. Es war ein Herzschmerz-Ende, das mich als Leser mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurückgelassen hat, da es mich so berührt hat.

4 von 5 Sternen!