Rezension

Ein rundum gelungener Cosy-Crime für lange Herbstabende

Ein höchst royaler Mord -

Ein höchst royaler Mord
von S. J. Bennett

Bewertet mit 4.5 Sternen

S.J. Bennetts dritter Band der Cosy Krimi Reihe um Queen Elizabeth II. trägt den Titel "Ein höchst royaler Mord" und erscheint im Knaur Verlag. Wie jedes Jahr verbringt die Königin von England ihre Weihnachtsferien in Sandringham House und freut sich auf das Beisammensein mit der Familie. Doch dann sorgt der Fund einer menschlichen Hand am Strand für Aufregung. Der Siegelring verrät der Queen, um wen es sich handelt, das Opfer ist der Aristokrat Edward St. Cyr. Gemeinsam mit ihrer Privatsekretärin Rozie beginnt Elizabeth unverzüglich mit ihren Nachforschungen.

 

Dieses Buch führte mich direkt nach Sandringham House und macht deutlich, wie die Queen und ihre Familie alljährlich Weihnachten feiern. Damit bekommt man auch einen Blick hinter die Kulissen gewährt, der die Familie und ihre "Chefin" näher vorstellt, was S J Bennett auf liebevolle Weise gelingt. Ihr wunderbar flüssiger Erzählstil wird mit einigem Humor gewürzt, wofür häufig der Prinzgemahl verantworlich ist. Die Krimistory entwickelt sich vom Fund der abgetrennten Hand interessant weiter und zeigt die Queen, wie sie heimlich als Detektivin agiert, die ungereimten Vorfälle geschickt verfolgt und mit persönlicher, aber diskreter Einflussnahme die Ermittlung in die richtigen Bahnen lenkt.   

Es gibt viele Verdächtige, darunter der königliche Pferdepfleger, ein Makler, ein aristokratischer Nachbar und Verwandte des Toten, die die Ermittlungen im Mordfall zu einer spannenden Angelegenheit werden lassen. Außerdem sorgen andere Vorfälle für Aufregung im kleinen Ort. Generell ist es ein eher ruhiger Krimi, der das Landleben in Sandringham House und die dort etwas lax gelebte Hofetikette beschreibt und die Queen im Weihnachtsmodus mit einem Puzzle und ihren geliebten Tauben, Pferden und Hunden zeigt. Dazwischen sorgen Gespräche mit Prinz Philip immer wieder für humorvolle Momente, es gibt aber auch Informationen über die politischen Veränderungen wie den Brexit. Insgesamt bekommt man einen umfassenden Eindruck des Aufenthaltes zu Weihnachten, erfährt von den Briefen Queen Mums, sowie von benachbarten Aristokraten und ihren finanziellen Sorgen um den Erhalt der alten Anwesen und ihrer Ländereien. Das alles sorgt für typisch britisches Flair, interessante Mordmotiv und die gezeigte Landschaft rundet den Roman perfekt ab. I am very amused!

Eine vorzüglich gelungene Lektüre mit royalem Unterhaltungswert für Cosy-Crime Fans an langen Herbstabenden!