Rezension

Ein Schwabe ermittelt auf Mallorca

Der Ginkönig muss sterben - Jochen Bender

Der Ginkönig muss sterben
von Jochen Bender

Bewertet mit 5 Sternen

(0)In einer mallorquinischen Finca werden drei Tote gefunden : Breitner, der Besitzer der Bar " Ginkönig  " am Ballermann , seine Geliebte und seine Schwiegermutter. Da es sich bei den Opfern um Deutsche handelt, wird Jens Hurlebaus aus Stuttgart als Verbindungsbeamter nach Mallorca beordert. Seine Begeisterung hält sich in Grenzen. Da er dort als deutscher Beamter keine Befugnisse hat, ist er zum Nichtstun verurteilt. Natürlich hält er sich nicht daran. Da Breitner illegal mit Papageien gehandelt hat, fällt der Verdacht auf militante Tierschützer. Doch auch andere scheinen auf den ersten Blick ein Motiv zu haben. Die Ehefrau des Toten scheint nicht mehr willens zu sein, die Seitensprünge ihres Mannes zu tolerieren. Ein ehemalige Geschäftspartner, der von Breitner über den Tisch gezogen wurde, ist pleite und könnte auf Rache sinnen. Der Freund der Schwiegermutter soll vor vielen Jahren einen Mord in Deutschland verübt haben und könnte aus Frucht vor Entdeckung ,die Tat begangen haben. Und welche Rolle spielt der zwielichtige Baron von Helfenstein. Zudem scheint die mallorquinische Polizei kein zu großes Interesse an der Aufklärung des Falles zu haben. Deshalb stoßen Hurlebaus Ermittlungsbemühungen auf keine große Gegenliebe. Doch der setzt alles daran den wahren Täter zu fassen.
Der Krimi hat mir sehr gut gefallen. Bis fast zum Schluss war sowohl der Täter als auch das Motiv unklar. Der Autor bot dem Leser reichlich Verdächtige an, so dass die Motive und möglichen Tathergänge ständig wechselten, was das Lesen sehr kurzweilig machte und man herrlich mit raten konnte. Hurlebaus wurde mir im Laufe der Geschichte immer sympathischer. Besonders seine Hartnäckigkeit und sein ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit haben mich für ihn eingenommen. Besonders gut gefallen hat mir die Darstellung des undurchsichtigen Barons, den ich überhaupt nicht leiden konnte. Die Auflösung des Falles ist ungewöhnlich, aber durchaus schlüssig. Das Buch bietet spannende Unterhaltung und macht Lust, sich erneut mit Hurlebaus auf Tätersuche zu begeben.