Rezension

Ein spannender Auftakt der Mortal Engines-Reihe

Mortal Engines 1 - Philip Reeve

Mortal Engines 1
von Philip Reeve

Kleinstädte haltet euch bereit, denn London ist in den Jagdgründen unterwegs. Was ich da für Quatsch rede? London und dann auch noch Jagdgründe? Ich würde dann einmal sagen, „Willkommen in Mortal Engines“ und willkommen in einer Welt in der es motorisierte Städte gibt, die durch die Jagdgründe ziehen, um zu handeln, sich zusammenzuschließen, aber auch um zu jagen. Klingt krass, oder? Ist es auch.

 

Ich muss gestehen vorher den Film gesehen zu haben, weshalb ich mit ein paar mehr Bilder im Kopf, in dieses Buch startete. Geschadet hatte es mir nicht, allerdings sollte man wie immer bereit sein, das es Unterschied gibt. Darauf vorbereitet, stürzte ich mich ins Lesevergnügen und verlor mich schon nach kurzer Zeit in dieser abgefahrenen Welt. 

 

Die erste Seite war aufgeschlagen und schon befand ich mitten im Geschehen. Keine Erklärungen, einfach nur die pure Action wie London eine Stadt jagt und wisst ihr was? Ich fand dies toll, zumal sich die Geschichte im Laufe der Zeit einfach selbst erklärte. Genau das sorgte bei mir für einen regen Rausch, denn ich wollte einfach mehr von dieser Welt wissen. Wollte wissen, wie es zu motorisierten Städten kam, wie diese Welt regiert wurde und wie es sich überhaupt in dieser Welt lebte. Bekam ich diese Antworten? Aber ja, und zwar in einem Umfang, der mich einfach staunen ließ, denn an Details und Einfallsreichtum fehlte es dem Autor nicht. Besonders interessant fand ich das der Autor seine Schöpfung, die motorisierten Städte, selbst in der Geschichte hinterfragte. Denn ob motorisierte Städte die Zukunft sind, sehen in dieser Welt viele Personen sehr verschieden. 

 

Natürlich weckten nicht nur die eindrucksvollen Städte mein Interesse, sondern auch die Charaktere, welche eigentlich fast alle an Einmaligkeit kaum zu übertreffen waren. Besonders Hester Shaw, wird auch euch faszinieren, da sie neben einer interessanten Geschichte, auch noch ein markantes Aussehen hat. Ihr Gesicht ist von einer riesigen Narbe entstellt, welche ihr zumindest das Augenlicht eines Auges zerstörte. Doch trotz der vermehrten Hinweise darauf, vergaß ich es irgendwann und weidete mich einfach an ihrem Kampfgeist und ihrem Mut. Schade fand ich nur, dass sie vermehrt als hässlich bezeichnet wurde und beim Lächeln eher einer Grimasse ähnelte. Es ist vielleicht ehrlich, tat mir aber schon hin und wieder weh zu lesen. Neben ihrer Person war es ihre Vergangenheit, die dazu beitrug, dass man die gegenwärtigen Ereignisse überhaupt erlebte. 

 

Aber auch andere Charaktere konnten mich überzeugen. Die jedoch aufzulisten, würde den Rahmen sprengen, da es doch sehr viele sind. Denn es war spannend zu erlesen, wie London regiert wurde, wie man die Maschinen am Laufen hielt, aber auch wie andere Städte sich in dieser Welt zurechtfanden. Dabei stieß ich auch vermehrt auf unleidliche Personen, aber ganz ehrlich? Sie passten einfach in diese Welt, in der Städte andere Städte jagen und fressen. Somit war es auch nicht immer leicht, eine Meinung zu bilden, da man gerade zu Anfang sich unheimlich freut, das London etwas erobert. Man wird einfach mit angesteckt. 

 

Genau diese emotionale Ansteckung machte das Buch zu etwas besonderen. Ich wollte immer mehr wissen, gerade über die Vergangenheit, aber auch was da draußen noch alles auf mich wartet. Deswegen werde ich mich mit Vergnügen auch den Nachfolgern widmen, von denen ich hoffe, dass sie ebenfalls so spannend sind wie dieser. 

Mein Fazit

 

Mich hat der erste Band der Reihe mehr als überzeugt. Das ist fast noch zu harmlos, denn ich bin gerade zu vernarrt in diese atemberaubende Welt voller neuer Dinge und Möglichkeiten. Die deutsche Übersetzung bot Spannung, aber auch emotionale Momente und schaffte es ihre Charaktere in mein Gedächtnis einzubrennen. Ich freue mich bereits jetzt auf das Wiedersehen mit Hester Shaw.