Rezension

Ein spannender historischer Krimi!

Die Henkerstochter und der schwarze Mönch - Oliver Pötzsch

Die Henkerstochter und der schwarze Mönch
von Oliver Pötzsch

Bewertet mit 5 Sternen

"Die Henkerstochter und der schwarze Mönch" ist der Fortsetzungsroman von "Die Henkerstochter". Der Debütroman hatte mir schon sehr gut gefallen, entsprechend hoch waren meine Erwartungen und eines vorweg, sie wurden noch übertroffen.

Wieder entführt der Autor seine Leser ins bayrische Schongau, dieses Mal ins Jahr 1660. Zu Beginn der Handlung wird der Medicus Simon Fronwieser zur Lorenzkirche gerufen und findet den dortigen Pfarrer tot auf. Scheinbar wurde dieser vergiftet, hat jedoch im Sterben liegend noch eine rätselhafte Botschaft hinterlassen. Simon zieht Jakob Kuisl, den Schongauer Henker, zu Rate und gemeinsam entdecken sie ein uraltes Templergrab in der Krypta. Die geheimnisvollen Sprüche des Templers, die sie bei den Überresten des Tempelritters vorfinden, scheinen zu einem sagenumwobenen Schatz des Ordens zu führen. Zusammen mit der kräuterkundigen Henkerstochter Magdalena und der wohlhabenden und gebildeten Schwester des toten Pfarrers, der Händlerin Benedikta, machen sich Simon und der Henker daran, die Lösung des Rätsels zu finden. Doch bei einem Rätsel soll es nicht bleiben und sie befinden sich auch nicht alleine auf der Suche nach dem Templerschatz. Der Mörder des Pfarrers versucht genauso seinem Ziel näher zu kommen und auch eine brutale Räuberbande hat Wind davon bekommen.

Die einzelnen Charaktere finde ich sind im zweiten Teil noch intensiver und vielschichtiger beschrieben. Schön ist auch, dass Magdalena dieses Mal eine präsentere Rolle zugedacht wurde.

Ein durchweg empfehlenswerter historischer Krimi, bei dem das Rätseln und Mitfiebern nicht zu kurz kommt und man nebenbei einiges über die Scharfrichterei lernt und auch immer wieder etwas über die Kräuterkunde der damaligen Zeit erfährt. Auf den nächsten Teil der Henkerstocher- Saga freue ich mich schon sehr und der kleine Reiseführer durch den Pfaffenwinkel am Ende des Buches lädt dazu ein, sich das Warten auf den nächsten Band mit einer Reise auf den Spuren der Kuisls zu versüßen.

Oliver Pötzsch, Jahrgang 1970, arbeitet seit Jahren als Filmautor für den Bayrischen Rundfunk, vor allem für die Kultsendung "quer". Er ist selbst ein Nachfahre der Kuisls, die vom 16. bis zum 19. Jahrhundert die berühmteste Henker- Dynastie Bayerns waren. Oliver Pötzsch lebt mit seiner Familie in München.