Rezension

spannend bis zum Schluß, toller historischer Krimi

Die Henkerstochter und der schwarze Mönch - Oliver Pötzsch

Die Henkerstochter und der schwarze Mönch
von Oliver Pötzsch

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext: Schongau 1660: Der Pfarrer der Lorenzkirche wurde vergiftet. Mit letzter Kraft konnte er noch ein Zeichen geben, das zu einem uralten Templergrab in der Krypta führt. Dort entdecken der Henker Jakob Kuisl, seine Tochter Magdalena und der Medicus Simon rätselhafte Hinweise auf einen Templerschatz. Der Mörder des Pfarrers ist dem Geheimnis längst auf der Spur, aber auch eine brutale Räuberbande hat davon erfahren. Ein gnadenloser Wettlauf beginnt.

 

Dass es noch einen ersten Band zu dieser Geschichte gibt, ist mir erst aufgefallen, nachdem ich das Buch gelesen habe und ich kann nicht sagen, dass der erste Teil hätte zwingend gelesen werden müssen, um den zweiten Teil zu lesen. Vielmehr hat der Autor hervorragende Arbeit geleistet, die fehlenden Informationen sehr gekonnt in den zweiten Band einfließen zu lassen. Der zweite Teil spielt einige Jahre nach dem Ende des  dreißigjährigen Krieges, der das Land schwer gebeutelt hat, viele ehemalige Söldner und Soldaten verdingen sich nun als Wegelagerer und Räuberbanden machen die Handelswege unsicher; außerdem sind einige religiöse Fanatiker übergeblieben, die auch nicht vor Mord und Brandschatzung zurückschrecken, um ihren Glauben, den sie als den einzig wahren erachten, zu verbreiten und durchzusetzen.

Oliver Pötzsch, selbst Nachfahre des Henkers Jakob Kuisl beschreibt die damalige Zeit in meinen Augen sehr authentisch und die Charaktere sind recht vielschichtig. Die wenigen bayrischen Wörter sind auch für Nichtbayern sehr gut verständlich. Die Geschichte ist sehr spannungsgeladen und der zu Beginn der Geschichte aufgebaute Spannungsbogen ist durchgängig bis zum Schluss. Es kommt keine Langweile auf, der Leser ist mitten im Geschehen, sehr flüssig und an manchen Stellen ein wenig humorig. Der am Ende des Buches angehängten Reiseführer durch den Pfaffenwinkel lädt ein, seinen Urlaub im Voralpenland zu verbringen.

Ein spannendes Buch, dem ich nun den dritten Teil folgen lassen werde.