Rezension

Ein spannendes Buch für Zwischendurch

Spirit - Du gehörst mir - Steven E. Wedel, Carrie Jones

Spirit - Du gehörst mir
von Steven E. Wedel Carrie Jones

Bewertet mit 3.5 Sternen

Traumstimmen, Visionen – Alan und Aimee verbindet ein dunkles Geheimnis. Vom ersten Tag ihrer Begegnung an fühlen sie sich zueinander hingezogen. Und vom ersten Tag an kommt es zu mysteriösen Vorfällen. Als ob ihnen etwas Böses auf den Fersen wäre. Doch dann machen sie eine schockierende Entdeckung: Nicht sie werden verfolgt, sondern Courtney, Aimees beste Freundin. Und es gibt nur eine Möglichkeit, sie zu retten: Sie müssen den Dämon, der von ihr Besitz ergriffen hat, austreiben …

Meine Meinung

Ohne sich groß an Nebensächlichkeiten oder Nichtigkeiten festzuhalten, lassen einen die beiden Autoren sofort mitten ins Geschehen eintauchen. Dabei treffen wir zuerst auf die 17 jährige Aimee, die nicht nur die Fähigkeit besitzt Visionen zu empfangen, sondern auch mit ihren Händen heilen kann. Im darauffolgenden Kapitel lernen wir dann Alan kennen, der mit seiner Mutter zu seiner Tante und seiner Cousine Courtney gezogen ist, um ihnen in der schwierigen Zeit, die sie gerade durchmachen, beizustehen. Obwohl ich Aimees Fähigkeiten bereits super interessant fand, hat mich Alan fast noch ein wenig neugieriger gemacht. Und das lag nicht nur an seiner indianischen Abstammung, sondern vor allem an seiner Geisterführerin Onawa, die ihn begleitet und in gewisser Weise durch sein Leben weist. 

Dank des flüssigen Schreibstils ist mir der Einstieg mehr als leicht gelungen und ehe ich mich versah hatte ich auch schon die ersten 200 Seiten verschlungen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich nach den ersten 100 Seiten nicht das Gefühl hatte, dass irgendetwas Weltbewegendes passiert wäre. Alan und Aimee bemerken lediglich, dass sich Courtney und ein paar andere Mitschüler in letzter Zeit ziemlich verändert haben: Sie werden schnell wütend und können ihre Aggression kaum im Zaum halten. Alan und Aimee finden diese Veränderungen sehr merkwürdig, weshalb sie sich auf die Suche nach der Ursache machen.

Im weiteren Handlungsverlauf wurde es schließlich zunehmend besser. Die Spannungsmomente wurden häufiger, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Es hat richtig Spaß gemacht gemeinsam mit Alan und Aimee zu rätseln, wie man den Dämon, der wie sich herausstellt der Grund für Courtneys verändertes Verhalten ist, wieder vertreiben kann. Mich hat darüber hinaus noch interessiert, woher dieser Dämon eigentlich kommt und was seine genauen Absichten sind. Leider haben die beiden Autoren in dem Hinblick etwas mit den Details gespart, sodass ich bis zum Schluss mit ein paar Fragezeichen im Kopf zurückgeblieben bin.

Aimee ist wirklich ein nettes Mädchen, das während des gesamten Buches sehr viel Mut und Stärke beweist und selbst in den schwierigsten Momenten nicht ans Aufgeben denkt. Sie ist mir sehr schnell sympathisch geworden, genauso wie ihr Großvater und Bruder, die mich mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht haben. Alan hat bei mir direkt Pluspunkte eingesammelt, in dem er zumindest vom Aussehen her nicht dem typischen männlichen Buchcharakter entspricht. Er ist zwar groß und dank seines regelmäßigen Footballspielens gut durchtrainiert, doch aufgrund seiner indianischen Abstammung, fällt er immer ein wenig aus der Reihe. Das macht ihm mittlerweile allerdings nichts mehr aus, da er sich sehr intensiv mit seinen Wurzeln und der Stammeskultur seines Vaters auseinandersetzt. Wie Aimee ist er ein sehr sympathischer Charakter, der über eine extrem willensstarke Persönlichkeit verfügt – selbst wenn auch er manchmal Angst hat.

Obwohl ich beide Protagonisten mochte, ist mir aufgefallen, dass sie von ihrer Erzählstimme her ziemlich kindlich geklungen haben. Die Liebesgeschichte, die sich zwischen ihnen entwickelt hat, war ganz okay. Sie hätte jetzt nicht unbedingt sein müssen, aber gestört hat sie mich auch nicht. Im Gegenteil! Im späteren Verlauf empfand ich die romantischen Augenblicke als eine nette Abwechslung zwischen all der Ernsthaftigkeit und Gefahr.  

Mein Fazit

„Spirit: Du gehörst mir“ von Carrie Jones und Steve Wedel ist ein nettes Buch für zwischendurch, das man lesen kann, aber nicht muss. Die Geschichte an sich hat mir ganz gut gefallen, wenn ich mir auch von dem Thema „Besessenheit“ noch mehr Spannung und Action erwartet hätte. Die beiden Protagonisten Alan und Aimee mochte ich dafür wirklich gerne, da sie unglaublich willensstarke Persönlichkeiten sind, die selbst in den schwierigsten und gefährlichsten Momenten nicht ans aufgeben denken.