Rezension

Ein sympathischer Antiheld.

Artemis Fowl - Eoin Colfer

Artemis Fowl
von Eoin Colfer

Bewertet mit 3 Sternen

Artemis Fowl ist kein ganz gewöhnlicher Junge, er ist das Oberhaupt einer Gangsterfamilie, nachdem sein Vater verschwand und seine Mutter in eine Art geistige Umnachtung fiel. Unterstützt wird er von Butler und dessen jüngerer Schwester Juliet. Zusammen mit dem Verschwinden seines Vaters ging auch eine Menge Geld verloren und Artemis fast einen ganz besonderen Plan: Er will Elfengold, um seiner Familie den altgedienten Standard zu bieten.

Artemis ist wirklich ein unsympathischer Zeitgenosse, das muss ich sagen. Arrogant, eingebildet, verwöhnt - aber genau das macht auch einiges an diesem Buch aus. Und wie er sich immer wieder dabei ertappt, dass er Witze reißt, was eigentlich nicht seine Art ist, wirkt wiederum sehr amüsant.
Seine Helfer, Butler und Juliet, mochte ich sofort. Der große, starke Butler, der seinen Master auf Teufel komm raus schützt und dann noch die nach Ringen verrückte Juliet, die trotz ihrer speziellen Butler-Ausbildung immer noch ein Teenie ist.
Am meisten fasziniert hat mich jedoch die Welt der Elfen, oder eher die Unterirdischen. Die Vorstellung, dass diese technologisch besser ausgerüstet sind als wir Menschen und dabei Magie mit Technik verschmilzt - z.B. die Flügel -, ist einfach nur spannend. Für mich ist das eine sehr innovative Idee, die aber perfekt umgesetzt wurde. Dazu kommt noch, dass Julius Root und Holly oder auch Foaly einfach tolle Charaktere sind, die ich gleich in mein Herz geschlossen habe.

Auch wenn ich die Protagonisten und Antagonisten sehr sympathisch finde, abgesehen von Artemis, finde ich, dass dieser erste Band doch ein bisschen mehr Spannung hätte vertragen können. Die Geschichte finde ich interessant, man lernt so die Charaktere besser kennen, aber es hat mich nicht mitgerissen. Gerade die Kampfszenen, beispielsweise gegen den Troll, haben ihr volles Potenzial nicht genützt und hätten noch deutlich besser und spannender sein können.

Fazit

Ein guter, aber nicht perfekter Auftakt, für eine sicher noch interessante Reihe. Artemis verkörpert hier vollkommen den Antiheld, was das Buch sicher lesenswert macht, auch wenn es an Spannung mangelt.