Rezension

Ein tiefgreifender und bewegender Roman über einen albanischen Pianisten

Morgen und für immer -

Morgen und für immer
von Ermal Meta

Während der Zweite Weltkrieg noch in voller Intensität tobt, lernt der albanischer Bauernjunge Kajan vom Wehrmachtsdeserteur Cornelius in einem abgelegenen Bergdorf das Klavierspielen. Kajans Eltern sind während des Krieges im albanischen Widerstand aktiv. Während der Diktatur Enver Hoxhas bringt Kajan es dank seines musikalischen Talents zu einer erfolgreichen Karriere als Pianist. Er verliebt sich schließlich in die junge Elizabeta, deren Familie aber nicht auf Linie mit der kommunistischen Diktatur ist. Diese Konflikte führen zu einer bewegten Reise durch die DDR, nach Ost- und Westberlin bis in die USA und zurück nach Albanien. Auf diesem Weg begegnen ihm viele Schicksalsschläge und die unvereinbaren Überzeugungen verschiedener im nahestehenden Menschen führen zu so manch unsäglichem Unglück. 
Der Roman gewährt Einblicke in einen hierzulande wenig beleuchteten Teil der europäischen Geschichte. Ein auf ganzer Linie überzeugendes Debüt eines Künstlers, der sich bisher als Singer-Songwriter einen Namen gemacht hat. Auch wenn Ermal Meta für mich ein Unbekannter war, offenbart eine kurze Internetrecherche schnell, dass dieser Mann ein etablierter Künstler mit beachtlicher Fangemeinde ist. Hier beweist er, das noch viel mehr als nur Bühnen-Entertainment in ihm steckt. Das Buch ist fesselnd und verstörend, es beschreibt die Grausamkeit eines totalitären Regimes und widmet sich den persönlichen Schicksalen der Menschen, die unter ihm lebten. Die musikalische Leidenschaft des Protagonisten begleiten uns von Anfang bis Ende und verleiht der Geschichte einen Rahmen. 
Dieses Buch ist ein absolutes Überraschungs-Highlight und bekommt 5 Sterne.