Rezension

Liebe, Verlust und Musik

Morgen und für immer -

Morgen und für immer
von Ermal Meta

"Morgen und für immer" erzählt die Lebensgeschichte von Kajan, der in den 30ern in Albanien geboren wird. Während des zweiten Weltkrieges kämpfen seine Eltern als Partisanen gegen die Deutschen, weshalb er bei seinem Großvater unterkommt. Eines Tages verirrt sich der deutsche Deserteur Cornelius in den Garten des alten Mannes, der ihn daraufhin aufnimmt. Als Dank gibt Cornelius seinem Kajan Klavierstunden und weckt in ihm eine Leidenschaft, die ihn bis an sein Lebensende begleiten und an die verschiedensten Orte der Welt bringen wird.

Mann, was für ein Buch. Wenn man mir vor dem Lesen gesagt hätte, dass ich danach so begeistert wäre, hätte ich es bestimmt nicht geglaubt - jetzt bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich um eines meiner Jahresfavoriten handelt. Die Geschichte ist unheimlich spannend erzählt. Es passiert so unheimlich viel - und ich denke, man könnte dem Autor vorwerfen, dass er es manchmal zu actionreich und vielleicht auch ein bisschen unrealistisch macht, aber mich hat das irgendwie überhaupt nicht gestört. Man fiebert einfach unheimlich mit Kajan, seiner Familie und den zahlreichen Nebencharakteren mit.

Tatsächlich habe ich mich immer mal an Amor Towles erinnert. Meta schafft es, die teilweise doch recht komplexe Geschichte sehr kohärent zu erzählen, ohne Fäden zu verlieren und bringt auf erstaunliche Weise immer wieder Elemente aus vorherigen Teilen der Story zurück. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal laut beim Lesen eines Buchs gejubelt habe, aber hier war es definitiv der Fall - das Wort "Epos" trifft den Inhalt einfach irgendwie am besten.

Meiner Meinung nach greift der Klappentext (und irgendwie viele Rezensionen, die ich gelesen habe) viel zu viel der Handlung voraus. Ich finde, je weniger man über die Geschichte weiß, desto mehr wird man von ihr und den oft überraschenden Wendungen und Kniffen begeistert sein.

Ihr seht, ich war von diesem Buch schwer begeistert. Wie schade, dass noch nicht so viel darüber gesprochen wird - das muss sich ändern!