Rezension

Ein unterhaltsamer Häkelkrimi aus Canterbury

Canterbury Requiem - Gitta Edelmann

Canterbury Requiem
von Gitta Edelmann

Einen Krimi aus Kent habe ich bisher noch nicht gelesen. Die meisten britischen Krimis sind in und um London angesiedelt, ein paar in Cornwall und dann gibt es natürlich noch Oxford. Da ein wenig Abwechslung aber nie schadet, habe ich mich frohgemut aufgemacht nach Canterbury.

Die Kurzbeschreibung suggeriert einen unterhaltsamen Häkelkrimi und in diesem Fall kann man sich auf dieses Versprechen auch verlassen.

Ella, ihres Zeichens Liebesromanautorin, wurde von ihrem Verlag nach Canterbury geschickt, um eine Liebesromanreihe zu schreiben, die dort angesiedelt ist. Höchst unterhaltsam war es, von den Unwägbarkeiten und Problemen zu lesen, mit denen Autoren wohl regelmäßig zu kämpfen haben. Überhaupt ist Ella ein unterhaltsamer Charakter, da sie sich selbst nicht so ganz ernst nimmt und so auch mit den Fettnäpfchen, die ihr das Leben scheinbar regelmäßig in den Weg stellt, humorvoll umgehen kann. Auch der restliche Kreis der überschaubaren Protagonisten dieses Kent-Krimis ist sympathisch und lebensecht charakterisiert, aber auch immer mit einem Schmunzeln und Augenzwinkern zu nehmen.

Wie meist bei Häkelkrimis, ist die Krimihandlung nicht im Vordergrund, sondern höchstens gleichberechtigt mit der sonstigen Rahmenhandlung, wird zum Ende hin aber immer wichtiger. Der Lesefluss ist sehr gut, der Schreibstil sehr unterhaltsam und kommt Freunden des britischen schwarzen Humors entgegen.

Dass die Identität des Mörders keine große Überraschung darstellt, verzeiht man Gitta Edelmann gern, da man bis dahin eine unterhaltsame Zeit in Canterbury verbringen durfte.

Für alle Freunde der britischen Häkelkrimis ein lohnenswertes Buch und mir scheint, auch Canterbury selbst ist einen Besuch wert.