Rezension

ein wirklich gelungenes Finale!

Dreams of Gods and Monsters - Laini Taylor

Dreams of Gods and Monsters
von Laini Taylor

Zitat:
"Es war einmal, da legten ein Engel und ein Teufel die Hände auf ihre Herzen und setzten die Apokalypse in Gang."
(S. 9)
 
Meinung:
Die Apokalypse beginnt. Die Engel sind auf die Erde gekommen und nehmen Kurs auf Rom. Doch die Pläne der Dominion unter der Führung von Jael sind keineswegs erlösend.
Die junge Forscherin Eliza ist ebenso Zeuge wie Millionen anderer Menschen auf der ganzen Welt. Zeuge, wie der Himmel Hunderte von Engeln ausspuckt. Wie kann es sein, dass sie dabei sofort an die allzeit präsenten Albträume denkt, die sie seit etlichen Jahren an den Rand des Wahnsinns treiben? Als dann noch ein ungewöhnliches Jobangebot kommt, ist sie sich sicher, dass all das eine größere Bedeutung haben muss.
 
Karou hat den Weißen Wolf getötet und ihm Kiris Seele eingepflanzt. Doch außer ganz wenigen Insidern weiß niemand davon – auch nicht Akiva, der den letzten Funken Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft mit Karou verliert, als er sie mit dem Weißen Wolf zusammen sieht. Der „Bestienbezwinger“ ist gebrochen – gibt es noch den Hauch einer Chance auf einen Lichtblick?
 
Meinung:
Natürlich war ich ebenso gespannt auf das Finale der „Zwischen den Welten“-Trilogie wie so viele andere. Angesichts der komplexen Thematik und der langen Wartezeit auf den dritten Band hatte ich große Sorgen, dass ich nicht in die Welt zurückfinden würde. Diese Befürchtungen zerstreuten sich allerdings schnell.

In einem kurzen Rückblick schildert die Autorin die Hintergründe zum Krieg und ihrem Weltenentwurf, das Personenverzeichnis am Ende der Geschichte rief wieder alle Details in den Kopf und ich konnte mich gut vorbereitet auf Karous letzte Geschichte stürzen.

Nur dass diese nicht mit Karou begann. Wir lernen zuerst Eliza kennen, eine junge Forscherin mit großer Zukunft und schrecklichen Albträumen. Elizas Geheimnis wurde von Laini Taylor lange Zeit nicht gelüftet und ihre Verbindung zum großen Ganzen kommt erst sehr viel später in der Geschichte.
 
Gekonnt schafft die Autorin immer wieder Übergänge und switcht zwischen den einzelnen Perspektiven und Handlungssträngen hin und her. Wir bekommen auktorial erzählte Einblicke in das Leben von Eliza, Karou, Akiva und mehr – immer stets mit kleinen Einstreuungen, was zukünftig passieren würde, was die Spannung weiter antreibt und zum Weiterlesen nach fiesen Kapitel-Cliffhangern animiert.
 
Die Handlungsstränge werden immer weiter zusammengeflochten und einander angenähert, stets unvorhersehbar, worauf alles hinauslaufen wird. Denn es gibt so viele Entdeckungen zu machen und neue Offenbarungen des Weltenentwurfs (trotz Fantasy-Lektüre sogar wissenschaftlich erklärt).
 
Laini Taylors Schreibstil ist erneut wortgewaltig und sehr bildhaft. Die narrativen Abschnitte allein in den Dialogen waren so lang, dass ich ab und an zum erneuten Lesen der wörtlichen Rede gezwungen war, was mich ein klein wenig störte. Dennoch passt dieser „monumentale“ Schreibstil perfekt zu der Geschichte, die zu einem großen Teil wieder in Eretz spielt.
Die Autorin trieb die Spannung immer wieder nach oben, gab Verschnaufpausen, kurze Siege, Niederlagen - und schob mich dabei unaufhaltsam dem letzten finalen Kampf entgegen.
 
Ein Showdown, der dieser Trilogie würdig war, leitete zu einem für mich etwas zu gedehnten – und mit falschen Erwartungen behafteten - Ende über, das mich dennoch wehmütig zurücklässt, die Trilogie nun beendet zu haben.
 
Urteil:
Mit „Dreams of Gods and Monsters“, dem Abschluss der „Zwischen den Welten“-Trilogie hat Laini Taylor noch einmal alles aus ihrem Weltenentwurf herausgeholt. Kämpfe, Intrigen, Rebellion, Zusammenschlüsse und einige Offenbarungen ließen mich kaum zwischen den rund 780 Seiten aufblicken. Ein wirklich gelungenes Finale, das sich haarscharf bei 5 Büchern gehalten hat .

Die Reihe:
1. Daughter of Smoke and Bone
2. Days of Blood and Starlight
3. Dreams of Gods and Monsters

©hisandherbooks.de