Rezension

Ein wunderschönes und spannendes Buch

Der Sommer, in dem es zu schneien begann - Lucy Clarke

Der Sommer, in dem es zu schneien begann
von Lucy Clarke

Zunächst einmal möchte ich ein großes Lob an den Verlag für dieses tolle Cover aussprechen. Ich liebe die blauen Streifen, die an Wellen erinnern und finde die Idee, diese Streifen auch über den Buchschnitt laufen zu lassen, einfach grandios. Das Cover passt, ebenso wie der Titel, perfekt zum Inhalt des Buches. Auch der Klappentext verrät gerade so viel, dass er zwar Lust auf die Geschichte macht, aber nicht zu viel vorweg nimmt. Für die komplette Rundumgestaltung gibt es also eine 1+ mit Sternchen.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir unglaublich leicht und ich genoss das Lesen von der ersten Seite an. Bevor der Leser Eva, die Protagonistin des Buches kennenlernt, begleitet er auf den ersten Seiten ihren Ehemann Jackson während seiner letzten Minuten. Der Leser erhält Einblick in Jackson's Gedanken und merkt schnell, dass er ein Geheimnis verbirgt, das ihn sehr belastet. Die nächsten Seiten werden von Eva's Verzweiflung, Hoffnung und anschließend ihrer Trauer dominiert. Ihre Gefühle sowie ihr Handeln sind absolut glaubhaft und authentisch. Ich konnte mich sehr gut in ihre Lage versetzen und fühlte mit ihr. Zudem empfand ich schnell Sympathie für sie. Eva versucht das beste aus ihrer Situation zu machen und lässt sich, trotz einiger Rückschläge, nicht unterkriegen und kämpft weiter.

Der Handlungsort Tasmanien spielt in diesem Roman eine eher nebensächliche Rolle. Dennoch schafft es Lucy Clarke, durch ihren bildhaften Schreibstil und ihre tollen Beschreibungen, den Ort lebendig wirken zu lassen. Sowohl Tasmanien als auch die Umgebung, hatte ich beim Lesen direkt vor Augen. Besonders gut gefallen haben mir auch die kleinen Abschnitte zu Jackson. Diese Abschnitte gab es häufig am Ende eines Kapitels. Als Leser erfährt man, was Jackson zu all den Entwicklungen sagen würde, wenn er noch am Leben wäre. Dies half mir sehr auch ihn besser zu verstehen. Teilweise beinhalten diese kurzen Abschnitte Andeutungen, die die Spannung des Buches noch weiter steigern.

In dem Buch gibt es nur wenige Charaktere, doch diese sind sehr gut ausgearbeitet. Auch sie konnte ich mir dank des bildhaften Schreibstils gut vorstellen, ohne dass ihr Aussehen großartig beschrieben werden musste. Dazu kommt noch, dass ich die Charaktere in ihrem Handeln absolut authentisch fand. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, es mit echten Menschen zu tun zu haben.

„Der Sommer, in dem es zu schneien begann“ ist eins jener Bücher, die man beim besten Willen nicht aus der Hand legen kann. Es ist nicht nur eine wunderschöne Geschichte, sondern auch ein Buch, das spannender ist als so mancher Krimi. Ich fühlte mit Eva und fieberte jeder Enthüllung entgegen. Dabei wirkt die Handlung zu keiner Stelle überzogen. Auch wenn die Geschichte zu Beginn noch so vorhersehbar scheint, kommt es beim Lesen doch immer wieder zu Überraschungen. Das Ende hat mir wahnsinnig gut gefallen, da alle Fragen aufgeklärt wurden und für mich einfach alles gepasst hat.

Fazit: Ein schönes und spannendes Buch, dass sich perfekt als Strandlektüre eignet. Ich kann es uneingeschränkt weiter empfehlen.