Rezension

Feinfühlig und lebensnah

Der Sommer, in dem es zu schneien begann - Lucy Clarke

Der Sommer, in dem es zu schneien begann
von Lucy Clarke

Inhalt:

Eva ist seit kurzem glücklich verheiratet und schwebt auf Wolke 7. Als ihr Ehemann Jackson bei einem Unfall ums Leben kommt, fällt sie in ein tiefes Loch. Einziger Ausweg scheint eine Reise nach Tasmanien, Jacksons Heimat, zu sein und mit seiner Familie gemeinsam zu trauern. Dort angekommen, benimmt sich sein Vater sehr seltsam und auch Jacksons Bruder Saul verhält sich distanziert. Niemand will Eva etwas über die Vergangenheit erzählen. Nach und nach findet sie so einiges heraus, das überhaupt nicht mit Evas Bild von ihrem Ehemann übereinstimmen will. Hat sie ihn überhaupt gekannt?

Meinung:

Lucy Clarke steht seit „Die Landkarte der Liebe“ auf meiner to-read Liste. Auch dieses Werk konnte mich dank einer sympathischen Protagonistin und einer tiefgründigen und gut durchdachten Handlung überzeugen. Auch versteht die Autorin es, den Leser auf die Folter zu spannen. Die ganze Zeit fragt man sich, was denn nun in der Vergangenheit passiert ist und was an jenem Tag geschah, als Jackson ertrank. Clarke hat einen unglaublich schönen Schreibstil, der die Atmosphäre und die Gefühle der verschiedenen Personen einfach sehr gut beschreibt und rüberbringt. Es wirkt lebensnah und nicht übertrieben dramatisch. Man kann sich in Eva, Saul und Jackson einfühlen, was bei einem so traurigen Thema sehr wichtig ist. Die Charaktere sind nicht oberflächlich beschrieben sondern mit viel Tiefe. Besonders Jackson hat mir als Protagonist sehr gefallen, da er vielschichtig ist, nicht schwarz oder weiß, sondern grau. Immer mal wieder streut Clarke Jacksons Gedanken in die Geschichte ein, seine Sichtweise auf die Dinge, die Eva nun ohne ihn durchmachen muss. Dies ist traurig aber auch sehr romantisch und man lernt ihn zu verstehen, anstatt ihn zu verurteilen. Was seinen Bruder Saul angeht, so habe ich, genau wie Eva, etwas länger gebraucht um mit ihm warm zu werden, aber sehr bald war das Eis gebrochen.

Fazit:

Ein sehr einfühlsames und romantisches Buch ohne ins Kitschige abzudriften. Eine wirklich tolle Geschichte! Da mir der Vorgänger noch ein bisschen besser gefallen hat, vergebe ich 4 Sterne.