Rezension

ein ziemlich außergewöhnliches Buch, das Nachwirkungen hinterlässt

Die wunderbare Welt des Kühlschranks in Zeiten mangelnder Liebe - Alain Monnier

Die wunderbare Welt des Kühlschranks in Zeiten mangelnder Liebe
von Alain Monnier

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung
Es sind ja immer die simplen Dinge im Leben, die Großes verändern. Da bestellt eine entzückende, etwas unterkühlte Französin in Toulouse einen neuen Kühlschrank – und der ist defekt. So weit, so normal. Aber dann: Marie – das ist die Schöne – ruft die Hotline der Firma an, die ihr das Haushaltsgerät verkauft hat, und was passiert? Nach und nach treffen 17 Kühlschränke in Maries Wohnung ein, während in Indonesien ein neues Thermostat auf seinen Transport ins ferne Frankreich wartet. Halb Europa ist unterwegs, um ihr zu helfen, und das bleibt natürlich nicht unbeobachtet: Das Fernsehen kommt, sogar die BILD aus Deutschland berichtet. Wie gut, dass Marie einen verlässlichen Freund an ihrer Seite hat. Er ist Schriftsteller und erzählt diese Geschichte so herzerwärmend komisch, dass mangels Kühlung nicht nur in Toulouse die Temperaturen steigen.
(Quelle: Arche Verlag)

Meine Meinung
Marie muss sich einen neuen Kühlschrank kaufen, denn ihr altes Gerät ist kaputt gegangen. Also lässt sie sich einen neuen liefern. Doch die Spediteure schließen das neue Gerät weder an noch nehmen sie den alten mit. Also muss Marie selbst ran. Dann der Schock, auch der neue Kühlschrank ist defekt. Sie muss sich an den Kundenservice wenden und setzt damit eine Lawine ungeahnten Ausmaßes in Gang. Denn plötzlich hat sie 17 Kühlschränke in ihrer Wohnung stehen und außerdem berichten Fernsehen und auch die Zeitung über sie …

Der Roman „Die wunderbare Welt des Kühlschranks in Zeiten mangelnder Liebe“ stammt vom Autor Alain Monnier. Für mich war dieses Buch das erste des Autors und ich war wirklich sehr gespannt was mich hier wohl erwarten würde. Der Titel jedenfalls gefiel mir bereits sehr.

Marie ist eine wirklich sehr gut beschriebene Protagonistin. Sie ist bereits über 30 Jahre alt, hat kurze Haare und blaue Augen. Und Marie benötigt einen neuen Kühlschrank. Sie ist soweit richtig liebenswert, wenn auch ein wenig eigen. Und Marie redet wie ihr der Mund gewachsen ist. So stößt sie anderen aber liebend gerne auch mal vor den Kopf, kann aber damit leben. Man kann sich als Leser Marie wirklich gut vorstellen.

Neben ihr gibt es noch weitere, zum Teil wirklich sehr außergewöhnliche und skurrile Charaktere, die der Autor auch wirklich sehr gut beschrieben hat.

Der Schreibstil des Autors ist sehr poetisch. Er schreibt sehr bildgewaltig und blumig, manches Mal musste ich Aussagen doppelt lesen um sie auch wirklich zu verstehen.
Besonders gut gefiel mir das der Erzähler den Leser mit einbezieht. Er spricht ihn zu mancher Zeit auch mal direkt an, lässt ihn Teil werden der Geschichte.
Die Handlung an sich ist amüsant und schon wirklich skurril. Es geht nicht nur darum ob Marie nun einen funktionierenden Kühlschrank bekommt und welche Hürden sie bis dahin in der Servicewüste überwinden muss, nein es geht auch um die zwischenmenschlichen Beziehungen. So fragt man sich als Leser beispielsweise zu wem Marie sich am Ende hingezogen fühlt. Man sollte aber nicht alles wirklich bierernst nehmen, auch wenn ich durch das Buch schon auch nachdenklich gestimmt wurde.
Man überlegt als Leser automatisch mit, wo die eigenen Prioritäten im Leben liegen, wer einem am wichtigsten ist und was wirklich zählt.

Das Büchlein, denn mehr ist es mit seinen 160 Seiten wirklich nicht, hallt auch nach dem Beenden noch ziemlich lange nach.

Fazit
Abschließend gesagt ist „Die wunderbare Welt des Kühlschranks in Zeiten mangelnder Liebe“ von Alain Monnier ein ziemlich außergewöhnliches Buch, das bei mir Nachwirkungen hinterlassen hat.
Eine toll beschriebene Protagonistin, der poetische bildgewaltige Stil des Autors und eine skurrile Handlung, die jedoch sehr zum nachdenken anregt haben mich hier wirklich bestens unterhalten und überzeugt.
Ganz klare Leseempfehlung!