Rezension

Eine Achterbahn der Gefühle

Ein ganzes Ja - Luisa Sturm

Ein ganzes Ja
von Luisa Sturm

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Die erste große Liebe vergisst man nicht. Niemand weiß das besser als Becca. Sie und Erik waren bereits als Teenager völlig verrückt nacheinander. Nach Jahren der Trennung steht Erik plötzlich vor Beccas Tür. Der Mann mit der kleinen waagrechten Narbe auf der Nase. Der Mann, der beruflich Jets fliegt. Becca hasst und vermisst ihn, aus tiefstem Herzen. Die Verletzung beider sitzt immer noch tief. Hatte sie richtig entschieden seinen Antrag abzulehnen? Becca träumte von einer Liebe ohne festen Fahrplan und ohne Eifersucht. Aber kann es eine große Liebe mit Freiheit überhaupt geben?

 

Meinung:

Wenn man ein Buch anfängt bzw. ein paar Kapitel davon gelesen hat, hat man ja oft schon eine Ahnung wie das ganze ausgeht. Das ist hier definitiv nicht der Fall, denn es kommt ganz anders als man denkt, mehr möchte ich nicht dazu verraten, aber diese Tatsache hat mir mitunter am besten an diesem Buch gefallen.

Wenn ich den Debütroman von Luisa Sturm mit einem Wort beschreiben müsste wäre es bittersüß. Wenn ich noch ein paar mehr hinzufügen dürfte, dann wären es berührend, außergewöhnlich, ergreifend und realistisch.

Die Autorin nimmt ihre Leser mit einem sehr schönen und flüssigen Schreibstil mit auf eine wahre Berg- und Talfahrt der Gefühle. Liebe, Trauer, Schmerz und Freude geben sich gegenseitig die Klinke in die Hand und man kann gar nicht anders als mit Becca zu lieben und zu leiden.

Luisa Sturm macht in ihrem Erstlingswerk vor allem deutlich, dass eine Beziehung nicht nur aus Liebe bestehen kann, sondern dass es auch den gegenseitigen Respekt braucht und dass man manchmal seinen eigenen Weg gehen muss, auch wenn es schwer ist, denn nur so kann man sich selbst verwirklichen und glücklich werden. Sie stellt das Leben dar wie es wirklich ist und perfekt ist nun mal leider nur in den seltensten Fällen.

Im Verlauf des Buches kann man Beccas Entwicklung mitverfolgen, denn die Geschichte erstreckt sich über einen Zeitraum von 15 Jahren (der Epilog spielt sogar nochmal zwei Jahre später). Vom typisch nervigen Teenager entwickelt sie sich nach und nach zu einer jungen Frau, die weiß was sie vom Leben will. Aber dieser Weg ist weit und bringt viele Stolpersteine für sie, bis sie dann wirklich, auch im übertragenen Sinne, angekommen ist. Zwischendurch wollte ich sie aber auch an beiden Armen packen, durchschütteln und ihr ins Gesicht schreien: „Mach doch deinen Mund auf und sag was du denkst!“, denn sie ist sicher nicht unschuldig an den Missverständnissen zwischen ihr und Erik, aber irgendwie machte sie dies auch realistischer und authentischer und zeigt ja auch, wie man beim Lesen mitfiebert.

Als Musikliebhaberin hat es mir natürlich auch sehr gefallen, dass immer wieder Zeilen aus Songs der  jeweiligen Zeit eingebracht wurden.

Das Cover finde ich sehr hübsch gemacht, auch wenn ich diese Meinung nicht an irgendetwas bestimmten festmachen kann. Es gefällt mir einfach.

 

Fazit:

Ein außergewöhnliches Buch, das man so nicht alle Tage findet.