Rezension

Eine an Wahnsinn kaum zu übertreffende Woche!

Diese Woche ist nicht mein Tag! Was uns täglich irre macht
von Steffi von Wolff

Bewertet mit 3.5 Sternen

Es gibt eine Reihe alltäglicher Situationen, in denen gerne mal so einiges daneben geht, Situationen im Stile von „Wer kennt das nicht?“: Wer hat sich zum Beispiel nicht schon mal über die Warteschleife der Hotline seines Telefonanbieters aufgeregt? Oder wer hat sich nicht schon über unpüktliche und unsorgfältig arbeitende Handwerker aufgeregt? Hatte nicht jeder schon mal das Gefühl, sich im Supermarkt grundsätzlich an die falsche Kasse anzustellen? Und warum fällt man eigentlich gerne immer wieder auf die gleichen schlimmen verkaufspsychologischen Tricks von Tupperware oder IKEA herein?

Dies sind natürlich nur einige der zahlreichen Alltagsphänomene, denen sich die Ich-Erzählerin des Buches „Diese Woche ist nicht mein Tag! Was uns täglich irre macht“ von der Autorin Steffi von Wolff während der in diesem Roman geschilderten Woche, die wohl an Wahnsinn kaum zu übertreffen ist, ausgesetzt sieht. Auf insgesamt 300 Seiten wird so ziemlich jede in dieser Hinsicht denkbare Situation aufgegriffen, größtenteils wirklich extrem übertrieben geschildert und dabei zweifelsohne humorvoll zu Papier gebracht.

Und da bin ich auch gleich schon bei dem Aspekt, der mein Lesevergnügen leider doch ein wenig geschmälert hat: die Grundidee ist echt klasse, denn bei den dargestellten Problemen kann sich mit Sicherheit jeder Leser irgendwo wiederfinden und sich darüber – und über sich selbst – amüsieren. Auch ist meiner Ansicht nach grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden, diese Geschichten ein wenig überspitzt zu erzählen und dadurch vielleicht die eine oder andere Situation noch um Einiges absurder zu spinnen, als es vielleicht nötig gewesen wäre. In Verbindung mit der Tatsache, dass sich in diesem Buch nahezu alle der thematisierten Geschichten – mit Ausnahme einiger Anekdoten aus der Vergangenheit der Erzählerin – innerhalb einer einzigen Woche abspielen sollen, führt dieses erhebliche Übertreiben jedoch leider dazu, dass man über die oftmals schlichtweg nicht nachvollziehbaren Handlungen den Ich-Erzählerin lieber ungläubig den Kopf schütteln möchte, als noch darüber lachen zu können.

Nichtsdestotrotz ist der Roman durchaus unterhaltsam und wenn man gelegentlich über die etwas anstrengende Art der Erzählerin hinwegsehen kann, bietet „Diese Woche ist nicht mein Tag“ insbesondere aufgrund des herausragend humorvollen Schreibstils eine wirklich amüsante Lektüre über die Tücken des Alltags, die es bestimmt schafft, dem Leser den einen oder anderen Lacher zu entlocken!

Fazit: hier ist der Titel eindeutig Programm – im Rahmen einer absolut chaotischen Woche wird auf eine größtenteils zwar sehr übertriebene, aber dabei dennoch meist unterhaltsame Art und Weise wirklich von ALLEM erzählt, was einen im Alltag irre machen könnte!