Rezension

eine atmosphärisch sehr gelungene Fortsetzung!

Ein Reif von Bronze - Stephan M. Rother

Ein Reif von Bronze
von Stephan M. Rother

Bewertet mit 4 Sternen

Zitat:

"Ein Schlag gegen den Traum, die Völker des Nordens zu einen ehe die Dunkelheit kam. In jenem Augenblick aber, da sich der Traum erfüllt hatte, lag er bereits in Trümmern, und der Fluch war erwacht. Die Dunkelheit war da." Seite 82 

Meinung:

Die Lage im Reich spitzt sich bedrohlich und unaufhaltsam zu. Während ein Krieg zwischen Vater und Sohn in den Nordlanden unausweichlich scheint, die Raunacht kommt und schlechte Zeiten für die Menschen bringt, kämpfen andernorts Pol und Leyken für ihre eigenen Ziele und ihr eigenes Überleben. Und indes die schwangere Ildris scheinbar im Sterben liegt, geschehen mysteriöse und bedrohliche Dinge, die nicht leicht zu erfassen sind. Werden unsere Protagonisten diese Gefahren überstehen können? Wird die Esche fallen? Fragen über Fragen, auf deren Antworten ich schon sehr gespannt war!

Von der ersten Seite an schaffte Stephan M. Rother es, mich an das Geschehen zu fesseln. Mit dem gewählten Schreibstil, der für meinen Geschmack immer einen Touch Mittelalter mit sich bringt und somit hervorragend in den Fantasybereich passt, bleibt einem aber ja auch gar nichts anderes übrig! Ich muss gestehen, dass ich einen solchen Stil zwar unheimlich gerne lese, es mir aber im gleichen Zug immer öfter auffällt, dass er sich nicht mit Ablenkungen jeglicher Form in Einklang bringen lässt. Um dieses Werk wirklich genießen zu können musste ich mich wirklich zurückziehen und tief in die Geschichte eintauchen. 
Dafür wurde ich ein weiteres Mal mit viel Kreativität und Fantasie, Exkursionen ins Übernatürliche sowie einer gehörigen Portion Spannung und brachialer Action belohnt. Und natürlich erleben wir auch erneut ein paar derbere Moment -dafür befinden wir uns schließlich im Krieg-, mit Blut, Innereien und Brutalität.

Gelungen fand ich auch, dass der Autor das Vorangegangene zu Beginn erneut aufgreift. Bei der Anzahl an Schauplätzen und vor allem Namen, wird das für viele Leser hilfreich sein. Wobei man die Hauptcharaktere natürlich alleine schon an ihrer unterschiedlichen Art gut auseinander halten kann, aber ich habe ja leicht reden. Schließlich ist Band 1 bei mir noch nicht allzu lange her ;)

Am meisten hat mich jedoch die Atmosphäre der Geschichte gefangen genommen. Brutal, düster und dennoch voller Hoffnung, wurde ich eingeladen, bestehende Geheimnisse zu lüften, aber auch auf neue zu stoßen, die dann hoffentlich im nächsten Band gelöst werden. Zumindest haben mich einige Details doch sehr zum Grübeln gebracht. Ich bin gespannt, ob ich auf der richtigen Fährte bin...

Das Einzige was ich mir anders gewünscht hätte, sind einzelne Handlungsstränge, die für mein Empfinden in Summe wenig Neues zutage fördern. Die Kapitel um Pol zum Beispiel sind zwar in sich spannend und toll zu lesen, aber effektiv haben wir -außer kurz vor Ende- eigentlich nicht viel in dem Bereich erfahren. Aber nun gut, bleiben mehr Überraschungen für die Fortsetzung. Ich freue mich schon sehr darauf!