Rezension

Eine emotionale Geschichte über eine besondere Verbindung zwischen zwei Schwestern, die gegen Schluss leider nachlässt

Was die Sterne dir schenken -

Was die Sterne dir schenken
von Dani Atkins

Bewertet mit 3 Sternen

Auf die Geschichte von Lexi und Amelia war ich sehr gespannt - einerseits aufgrund der besonderen Verbindung zwischen zwei Schwestern, andererseits wegen des mysteriösen Zustands von Amelia nach ihrem Unfall. Dazu kommt, dass ich schon viel Gutes über Dani Atkins gehört habe, aber bisher noch kein Buch von ihr gelesen habe. Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks lesen.

Darum geht's in »Was die Sterne dir schenken«:

»Voller Sorge fliegt die 32-jährige Lexi von New York ins heimische England. Ihre Schwester Amelia wurde bewusstlos am Strand gefunden und liegt seitdem im Krankenhaus, mit äusserst rätselhaften Symptomen: Einerseits weist ihr Gedächtnis enorme Lücken auf – andererseits erinnert sie sich bis ins kleinste Detail an ihren Ehemann Sam und dessen Hund. Das Problem dabei: Amelia war nie verheiratet.

Die Ärzte raten Lexi, so zu tun, als ob es Sam gäbe, um Amelias Genesung nicht zu gefährden. Widerwillig lässt sie sich darauf ein. Als sie eines Tages bei Amelias Haus am Strand spazieren geht, trifft sie dort einen Mann mit Hund, der exakt der Beschreibung von Sam entspricht. Doch der Name des Mannes ist Nick, und er ist Lexis Schwester noch nie begegnet…«

Original-Klappentext

 

Meine Meinung:

Der Schreibstil von Dani Atkins konnte mich von Anfang an überzeugen. Wir werden direkt in die Geschichte hineingeworfen, als zwei Ärzte Amelia am Strand finden. Und auch in den folgenden Kapiteln konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen, weil es so flüssig und angenehm geschrieben war. Das war auf jeden Fall ein grosses Plus in diesem Roman! Die Story wird aus Lexis Perspektive geschildert. An einigen Stellen hätte ich es spannend gefunden, Amelias Sicht zu erfahren, worauf die Autorin jedoch verzichtet hat.

Lexi als Protagonistin war mir sympathisch. Besonders ihre Verbundenheit zu ihrer Schwester Amelia und ihrer Mutter und den grossen Zusammenhalt in der Familie fand ich beeindruckend. Mit ihrer freundlichen, mitfühlenden Art konnte sie bei mir punkten. Nur in wenigen Szenen konnte ich ihr Verhalten nicht ganz nachvollziehen, vor allem gegen Schluss. Im Laufe des Romans macht sie eine kleine Entwicklung durch, was mir gut gefallen hat.

Amelia konnte ich über lange Zeit kaum einschätzen. Das liegt hauptsächlich an den mysteriösen Umständen ihres Unfalls, wodurch sie z.B. glaubt, mit Sam verheiratet zu sein, obwohl ihre Familie noch nie etwas von ihm gehört hat. Bei vielem lässt uns die Autorin über lange Zeit im Dunkeln, wodurch wir Leser*innen zum Spekulieren angeregt werden. Um nicht zu spoilern, möchte ich an dieser Stelle nicht mehr verraten.

Auch die anderen Charaktere im Roman wie z.B. die Mutter von Lexi und Amelia oder Nick lernen wir gut kennen. Sie geben der Geschichte eine gewisse Tiefe, und tatsächlich gehören sie zu meinen liebsten Figuren im Roman. Ein Charakter, der mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, ist Amelias Nachbar Tom, ein auf den ersten Blick mürrischer Seebär, der aber ein grosses Herz hat.

Die Geschichte selbst hat mir gut gefallen. Die Spannung wird vor allem durch die Geheimnisse um Amelias Zustand aufgebaut, wodurch wir Leser*innen lange Zeit mit Lexi miträtseln. Die Story lebt aber auch von Emotionen - von der Sorge um Amelia, von Lexis Unsicherheit, wie sie sich gegenüber ihrer Schwester verhalten soll, und nicht zuletzt von der sich langsam anbahnenden Liebesgeschichte, die Lexi in ein echtes Dilemma bringt. Das Buch hat mich immer wieder zum Nachdenken gebracht, wie ich mich an Lexis Stelle verhalten würde. Gegen Ende gibt es nochmals eine unerwartete Wendung, doch danach lässt die Story leider spürbar nach. Nach den letzten Kapiteln blieben einige Fragen unbeantwortet, was mich etwas enttäuscht zurückliess.

 

Fazit:

»Was die Sterne dir schenken« ist eine spannend geschriebene Geschichte über zwei Schwestern, bei der wir Leser*innen - genau wie Lexi - lange im Dunkeln tappen und mit den Figuren miträtseln. Die authentischen Figuren und der mitreissende Schreibstil haben mir gut gefallen, doch leider liess die Story gegen Schluss deutlich nach. Dafür gibt es drei von fünf Sternen.