Rezension

Eine faszinierende Geschichte über eine Mutter-Tochter-Beziehung in der Wildnis Kanadas

Der Duft des Regens - Frances Greenslade

Der Duft des Regens
von Frances Greenslade

Der Debütroman einer für mich noch unbekannten Autorin, von der ich auch leider keine neueren Bücher gefunden habe. Schade.

Das Cover gefällt mir persönlich nicht wirklich. Die Farben wirken zusammen gewürfelt und passen nicht wirklich zueinander und die Frau auf dem Bild sieht wirklich merkwürdig aus. Besonders die Proportionen sind seltsam. Das Buch an sich liegt schön in den Händen, die Seiten sind wunderbar glatt UND es gibt ein Bändchen, mit dem markieren kann, wo man aufgehört hat. Das finde ich immer toll.

Der Titel 'Der Duft des Regens' gefällt mir sehr gut und klingt sehr poetisch. Außerdem passt er auch durchaus zum Inhalt des Romans. Der englische Titel 'Shelter' (was so viel wir 'Unterschlupf' bedeutet) ist auch sehr passend, allerdings nicht so poetisch, wie der deutsche Titel.

Der Schreibstil der Autorin ist phänomenal! In der Beschreibung wird geworben: "Einfühlsam hinterfragt Frances Greenslade unsere Erwartungen an die Menschen, die unsere Eltern sind. Dass Maggie ihre Mutter nicht nur finden, sondern vor allem verstehen will, wie sie und ihre Schwester dem Leben trotzen und zu starken Frauen heranwachsen, davon erzählt dieser Roman in anrührender und mitreißender Weise. Die mystische Welt der kanadischen Wildnis wird so intensiv beschrieben, dass man zwischen den Seiten den Duft von Regen, Zedern und Meer in der Nase hat."

Und das ist wirklich so. Frances Greenslade hat einen Schreibstil, bei dem man meint, man wäre mittendrin im Geschehen. Teilweise kam es mir so vor, als schriebe sie über ihre eigene Kindheit, also als wäre es ein autobiografischer Roman. Dem ist aber nicht so, also Hut ab vor dieser grandiosen Leistung.

Die Charaktere des Buches wirken ebenfalls real und gut gelungen. Besonders die Hauptcharakterin Maggie ist fantastisch gelungen. Die Geschichte beginnt, als Maggie noch ein junges Mädchen im Grundschulalter ist und endet mit Maggie im Jugendalter. Erstaunlich ist, dass die Autorin die Entwicklung der Mädchen gut einfangen konnte und man diese kaum merkt, bis man irgendwann denkt: "Wow, dieses Mädchen ist gar kein Mädchen mehr, sondern eine junge Frau". Die Entwicklung zeigt die Autorin also schleichend aber stetig, so dass man keine nervigen Brüche merkt.

Die Geschichte an sich ist auch sehr gut. In den ersten Kapiteln wird beschrieben, wie das Leben der Familie um Maggie ist. Sie wohnen in einem kleinen Dorf in Kanada: Mutter, Vater und zwei Töchter. Die Geschichte ändert sich also ein nächstes Mal, als Maggies Vater stirbt. Als die Mutter ihre Kinder, die sie über alles liebt, bei Bekannten abgibt und sich daraufhin nicht mehr meldet, möchte man als Leser nur noch wissen, was passiert ist und warum sich die Mutter nicht mehr meldet. Maggies Reise auf der Suche nach ihrer Mutter ist und bleibt spannend bis zum Schluss.

Mir persönlich bleiben am Ende des Buches noch zu viele Fragen offen. So ist es für mich kein runder Roman, was wirklich schade ist, denn es ist ansonsten ein wirklich guter Roman.

Fazit: Eine faszinierende Geschichte über eine Mutter-Tochter Beziehung und die Wildnis Kanadas.